Gert Kraft wollte herausfinden, ob es möglich ist, fremde Menschen spontan für ein Fotografie-Projekt zu gewinnen. Am 18. August 2020 startete er sein Projekt «365 +1» (365 Gesichter und ein Fotograf).
Er ging nach Pfäffikon, betrat ein Velogeschäft und fragte den Geschäftsführer, ob dieser Interesse hätte, sein erstes «Face» dieses Projekts zu sein. Am nächsten Tag ging er wieder nach Pfäffikon, am dritten Tag nach Rapperswil – und bevor er’s sich noch genauer überlegen konnte, war die Halbzeit des Projekts vorbei. «Ich habe den Aufwand unterschätzt», gesteht der Altendörfler. Durchschnittlich drei Stunden pro Tag war er mit Suchen, Fotografieren, Kennenlernen, Bearbeiten und Schreiben beschäftigt. Er war sich deshalb nicht sicher, ob er das Projekt würde beenden können. «Doch ich wusste eigentlich, dass es kein Zurück gibt.» Er zogs durch – am 18. August wird er sich selbst fotografieren und damit sein letztes Foto für dieses Projekt schiessen. Dann sind es 365+1 Fotos. Wenn möglich, soll es dann auch eine Projektausstellung geben.