Noch ist es ruhig. Nach einer Trainingseinheit sitzen Tanja Hüberli, Nina Betschart und ihr Trainer Christoph Dieckmann in einem lauschigen griechischen Café. Zwei Tage zuvor ist das Schweizer Beachvolleyball Team in Griechenland, in Thessaloniki, angekommen. «Die Hitze könnte noch kommen», schreibt die Reichenburgerin Tanja Hüberli nach der Ankunft.
Die Stimmung ist entspannt. Während des Interviews wird viel gelacht, ein Cappuccino geschlürft. Keine Spur von Anspannung vor den Olympischen Spielen. Als Weltnummer 5 hat sich das Schweizer Duo klar und deutlich für die Sommerspiele in Tokio qualifiziert. Vier Wochen vor den Spielen gilt es, die letzten Details anzuschauen. Viele Annahmen, Pässe und Services stehen auf dem Programm, Routineaktionen.
Erfahrener Trainer
«Ich bin sehr zufrieden mit den bisherigen Vorbereitungen», sagt Trainer Dieckmann. Im Gegensatz zu seinen Schützlingen wird er bereits zum fünften Mal an Olympische Spiele reisen. Für Hüberli wie für Betschart wird es der erste Auftritt an diesem Grossanlass sein. «Es wird bestimmt speziell sein», sagen beide. «Klar werde ich wohl beim Einlaufen nervös sein», so Tanja Hüberli. Schliesslich hätten sie nun fünf Jahre lang auf dieses Ziel hin trainiert. Nina Betschart erklärt: «Wir sind auch da sehr gut vorbereitet. Ich hoffe einfach, dass wir das alles geniessen und mit einer gewissen Lockerheit an die Sache herangehen können.» Am Ende des Tages ist es ein Volleyballturnier, daran sind sich die beiden ja schon länger gewöhnt. Trotzdem: «Es wird schon nicht so sein wie bei jedem anderen Turnier», gesteht Nina Betschart. Tanja Hüberli nickt dazu und bestätigt dies. Es wird schon speziell kribbeln.
Rückblickend auf die bisherige Saison ist Tanja Hüberli sehr zufrieden. «Für uns war kein Turnier in der Gruppenphase oder im Sechzehntelfinal vorbei, das ist schon einmal super.» Klar wäre vielleicht noch mehr dringelegen. Zwei Finalteilnahmen (Düsseldorf und Sotschi) stärken das Selbstbewusstsein der Schweizerinnen. In Cancun und Ostrava schaute zudem ein 5. Platz heraus. «Wir sind sicher weiter als Anfang Saison», sagt Nina Betschart. «Ich bin zuversichtlich.» Dass sie mit der Weltelite mehr als nur mithalten können, haben sie in den vergangenen zwei Wochen in Kloten und in Gstaad bewiesen.