Die «Rundschau» des Schweizer Fernsehens zeigte kürzlich, wie sich Älpler gegen den Wolf rüsten: mit Hunden, Zäunen und Hightech. Und trotzdem: Bauer Louis Fäh treibt seine Tiere mit Sorge bergwärts. Auf der Glarner Mürtschenalp schleiche ein Wolfsrudel umher, sagt er dem Fernsehen. In der Schweiz leben laut Bund mindestens 150 Wölfe, elf Rudel und Paare, womöglich mit Nachwuchs. Ein Rudel lebt im Gebiet Schilt. Ohne grosses Geheul seinerseits erobert der Wolf das Glarnerland.
Hinweise auf Jungwölfe
Und offenbar fühlen sich die Tiere hier wohl. Christoph Jäggi, der kantonale Jagdverwalter sagt: «Wir gehen davon aus, dass das Rudel vom Schilt wiederJunge bekommen hat.» Zwar fehlen harte Fakten, aber Hinweise vom Winter machen erneuten Nachwuchs wahrscheinlich. Allerdings wandern Wölfe ab. Trotzdem: Die Zahl der Wölfe im Kanton Glarus dürfte anwachsen, denn gleichzeitig wandern auch Wölfe aus anderen Rudeln zu.
Jäggi weiss, dass der Wolf eine grosse Herausforderung für Älpler darstellt. «Die Umsetzung der Herdenschutzmassnahmen verlangt zudem von Wanderern, Bikern etc. Verständnis und Toleranz.» Einfluss wird laut Jäggi die Wolfspräsenz mittelfristig auf den Wildtierbestand und auch auf die Jagd haben. «Kurzfristig muss sich jeder Passjäger die Frage beantworten, ob er mit dem Standort seines Passers die Wölfe nicht zu Siedlungen und bewohnten Einzelhäusern hinlockt.» Nach einem Jahr Wolfspräsenz sah der Regierungsrat denn auch noch keinen Bedarf zu Anpassungen der Jagdvorschriften 2021.