Roland Graf, Pfarrer in Unteriberg, rät von einer Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche sowie für Personen im fortpflanzungsfähigen Alter ab. Im Pfarrblatt hat er einen entsprechenden Appell abgedruckt. Jetzt schaltet sich sogar der oberste Katholik des Bistums Chur, zu dem Unteriberg gehört, ein.
Gegenüber der Zeitung «Blick» sagt Joseph Maria Bonnemain, Bischof von Chur: «Komplexe naturwissenschaftliche Fragen gehören in Fachkreise. Das Pfarrblatt und die Website sind nicht der geeignete Ort dafür.» Der Bischof findet, das Impfen sei keine religiöse Frage, sondern ein Akt der Solidarität. «Ich bin längstens doppelt geimpft und glücklich darüber.»
Muss Roland Graf nun mit Konsequenzen rechnen? Der Bischof sagt im «Blick» nur: «Die Stellungnahme werde ich mit dem Pfarrer von Unteriberg unter vier Augen besprechen.» Lorenz Bösch, Präsident des kantonalen Kirchenvorstandes der römisch- katholischen Kantonalkirche Schwyz: «Wir erachten es nicht als unsere Aufgabe, zu allen möglichen gesellschaftlichen Themen Stellung zu beziehen. Deshalb werden wir uns auch nicht zur Pandemiepolitik des Bundes äussern.» Er verwies dabei auf einen entsprechenden Artikel in der Verfassung.
«Geht den Behörden nur darum, Herdenimmunität zu erreichen»
Dass die Kirche im Impfthema mitredet, hält Roland Graf hingegen für legitim, wie er gegenüber dem «Bote der Urschweiz» sagt: «Letztlich ist es der eigene Entscheid, ob man sich impfen lässt oder nicht», sagte der Pfarrer von Unteriberg. Aber «es wird immer von Nächstenliebe und Solidarität geredet, dabei geht es für die Behörden schlicht und einfach darum, um jeden Preis die Herdenimmunität zu erreichen».
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