Home Region Sport Agenda Schweiz/Ausland Magazin
Sport
03.04.2020
02.04.2020 10:12 Uhr

Offene Worte von Belinda Bencic auf Tennis-Blog

Bild: zvg
Kürzlich offenbarte Tennis-Ass Belinda Bencic auf dem Tennis-Blog «Behind the Racquet», dass ihr die Aufmerksamkeit und der Druck in jungen Jahren fast zu viel geworden wäre. Sie spricht auch über ihren Vater, der sie nie zum Sport gedrängt habe.

Belinda Bencic war noch nicht einmal 19 Jahre alt, als sie es erstmals in die Top Ten schaffte. Das war in der Final-Qualifikation in St. Petersburg im Februar 2016. Plötzlich war sie überall gesetzt, bekam bessere Trainingsplätze und erhielt schöne Hotelzimmer und Geschenke.

Doch es war nicht alles rosig, wie sie jetzt auf dem Tennis-Blog «Behind the Racquet» erzählt: «Nach dem Einzug in die Top Ten war es schon früh ein gewaltiger Kampf, um mit dem Druck fertig zu werden», schreibt die 23-Jährige. «Als ich es erstmals in die Weltspitze schaffte, fühlte ich mich einfach zu jung für all das.» Sie habe sich auf das Medieninteresse nicht vorbereiten können. «Ich war nie eine Person, die abseits des Platzes im Rampenlicht stehen wollte. Ich bin nicht von Natur aus offen.»

Im März 2016 zieht sich Bencic in Miami ihre erste Verletzung zu. Eine Zerrung im unteren Rückenbereich und später ein schweres Problem mit dem Handgelenk. «Ich versuchte neun Monate lang, eine Operation zu vermeiden und spielte weiter.» Erst im April 2017 zieht Bencic die Notbremse. Heute sagt sie: «Ich bin überzeugt, dass ich in ein paar Jahren völlig erschöpft gewesen wäre, wenn ich mich damals nicht verletzt hätte. Es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis ich mich ausgebrannt gefühlt hätte. Deshalb bin ich froh, ist es passiert.» Bencic fiel damals für sechs Monate aus und auf Platz 350 zurück.

«Ich war es, die ihm sagte, dass ich spielen möchte»

«Tennis ist super schwierig. Man bleibt nie da, wo man ist. Entweder geht es nach oben oder nach unten.» Nach ihrer Operation konzentrierte sie sich deshalb darauf, ihre Liebe zum Sport wiederzugewinnen und das Selbstvertrauen aufzubauen. «Ich begann mich zu erinnern, wie es war, jeden Sieg und jede Minute auf dem Platz zu schätzen. Und an die harte Arbeit zu denken, um gegen Spieler antreten zu können, die ich früher im Fernsehen sah.»

Bencic spricht im Blog auch über ihren Vater und Trainer Ivan. «Die Medien denken immer, mein Vater hätte mich in das Ganze gedrängt. Aber ich war es, die ihm sagte, dass ich spielen möchte», stellt die 23-Jährige klar. «Er wollte immer das Beste für mich.» 

Redaktion March24/Höfe24