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Sport
06.07.2021

Linthathlon: Hochklassiger Sport

Über 450 Athlethen nahmen am ersten Linthathlon teil. Foto: Franz Feldmann
Über 450 Athlethen nahmen am ersten Linthathlon teil. Foto: Franz Feldmann Bild: ff
Die erste Ausgabe des Linthathlons in Benken darf als voller Erfolg verbucht werden. Über 450 Athletinnen und Athleten stellten sich am letzten Sonntag der Herausforderung.

Die Vorbereitung war nicht einfach gewesen – nicht zuletzt wegen Corona. Am Sonntag konnten sich die Organisatoren des Linthathlons aber freuen. Die Premiere des Triathlons im Linthgebiet lief reibungslos ab. Und das Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer fiel durchwegs positiv aus. Rundherum waren zufriedene Gesichter auszumachen. Auch OK-Präsident Silvan Bruhin strahlte: «Ich bin sehr zufrieden, wie es gelaufen ist. Die vielen Helferinnen und Helfer haben ausgezeichnete Arbeit geleistet. Und die Athletinnen und Athleten haben hochklassigen Sport gezeigt.»

Die einzigen Wermutstropfen: Das Wetter war, wie prognostiziert, garstig. Als die Top-Kategorien ihr Rennen absolvierten, regnete es zwischendurch in Strömen. Zudem sagte Europameister Max Studer seine Teilnahme kurzfristig ab. Wohl, weil er so kurz vor den Olympischen Spielen kein Risiko eingehen wollte – bei kühlen Temperaturen und rutschiger Radstrecke, wie Bruhin mutmasste. Nicht am Start stand auch der OK-Präsident. «Als ich am Morgen aufwachte, fühlte ich mich überhaupt nicht gut, konnte kaum mehr sprechen», erklärte der Profi-Triathlet mit heiserer Stimme.

  • Schwimmen im Linthkanal. Bild: ff
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Nur Derron schneller als Wespe

Auch ohne den Athleten Bruhin trumpften die Einheimischen am Linthathlon gross auf. Livia Wespe aus Schmerikon zeigte einen ganz starken Auftritt und musste sich im Top-Rennen (National League) einzig Julie Derron, der Nummer 3 der Schweiz hinter Nicola Spirig und Jolanda Annen, geschlagen geben. «Ich bin superhappy über meine Leistung», sagte die 18-jährige Nachwuchs-Nationalkader-Athletin. Sie habe den Heimvorteil voll nutzen können. Zum Tragen kam dieser vor allem beim Schwimmen, das am Linthathlon nicht wie üblich in einem stillen Gewässer, sondern im Linthkanal stattfand. «Da muss man extrem auf die Linie achten, da die Strömung in der Mitte klar am stärksten ist», erklärte Wespe. Dies wusste aber auch Siegerin Derron. Die 23-Jährige stieg als Erste aus der Linth, zog auf der Radstrecke dann allen davon und verwaltete den Vorsprung beim Laufen mit der zweitschnellsten Zeit nach Wespe souverän. «Das war ein megacooler Wettkampf», freute sich Derron – und ergänzte: «Ich werde sicher wieder nach Benken kommen.»

  • Als zweite Disziplin folgte das Velofahren. Bild: ff
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Vom Heimpublikum beflügelt

Zugute kam der Siegerin, dass auf der Radstrecke die rund zehnköpfige Verfolgergruppe nicht gut harmonierte. «Zu Beginn versuchte ich noch, für Tempo zu sorgen, doch es wollte niemand so richtig mitziehen», sagte die 17-jährige Kaltbrunnerin Nathalie Zwicky, die letztlich sehr gute Siebte wurde. Und wie Wespe strich sie heraus: «Einmal vor Heimpublikum einen Wettkampf bestreiten zu können war genial.» Und hat sie zusätzlich angespornt: «Denn da willst du natürlich umso mehr zeigen, was du drauf hast. Ich habe noch nie so oft meinen Namen gehört wie hier. Das hat mich beflügelt.» Als Dritte hinter Derron und Wespe lief Petra Kurikova ins Ziel. «Nur», ist man geneigt zu sagen, gehört die Tschechin doch zum erlesenen Feld, das an den Olympischen Spielen in Tokio am Start stehen wird. «Das ist schon okay», meinte sie allerdings, «ich befinde mich aktuell in St. Moritz im Höhentrainingslager und habe harte Einheiten hinter mir, fühlte mich deshalb etwas müde».

  • Und als dritte das Laufen. Hier das Youth-Rennen. Bild: ff
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Auf Hosenboden Richtung Ziel

Bei den Männern ging der Wettkampf spannender zu und her. Nach dem Schwimmen über 1,7 und Radfahren über 19,1 km kam eine 18 Mann grosse Gruppe gemeinsam zum zweiten Wechsel. Die Entscheidung musste auf der 4,9 km langen Laufstrecke fallen. Da setzte sich der Italiener Luca Luberti letztlich knapp vor Michael Ziegler und dem Westschweizer Pierre Moraz durch. Das trotz eines Sturzes. In der steil abfallenden Zielkurve rutschte er im Matsch aus. «Da dachte ich schon: Jetzt ist der Sieg weg! Doch dann sah ich im Augenwinkel, dass auch die Verfolger auf dem Hosenboden landeten», schilderte Luberti mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

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Silvano Umberg, March24