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Lachen
06.07.2021
06.07.2021 11:37 Uhr

ARA Untermarch gegen Mikroverunreinigungen

Die neue Anlage zur Eliminierung der Mikroverunreinigungen kommt neben die bestehenden Klärbecken zu stehen.
Die neue Anlage zur Eliminierung der Mikroverunreinigungen kommt neben die bestehenden Klärbecken zu stehen. Bild: zvg
Gestern erfolgte der symbolische Spatenstich für eine weitere Ausbauetappe der ARA Untermarch in Lachen. Für rund 14 Millionen Franken wird eine Anlage zur Reduktion von organischen Spurenstoffen gebaut.

Wenn Wasser in einen Fluss oder See fliesst, nachdem es eine Kläranlage durchlaufen hat, ist es «sauber». Mehr und mehr belasten aber Stoffe, die nicht sichtbar sind – Rückstände von Medikamenten, Kosmetika oder Reinigungsmitteln – die Gewässer. Daher verlangt die Schweizerische Gewässerschutzgesetzgebung für ausgewählte Kläranlagen eine zusätzliche Reinigungsstufe, um diese organischen Spurenstoffe oder Mikroverunreinigungen zu reduzieren. Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Unter-march wird nun – als erste im Kanton Schwyz – eine solche Anlage einbauen.

Bewilligungsverfahren zog sich hin

Gestern Montag erfolgte im Beisein von Vertretern der ARA Untermarch, der Planer und der am Bau beteiligten Firmen der symbolische Spatenstich. Damit ging ein langes Planungs- und Bewilligungsverfahren zu Ende. Armando Zweifel, Präsident des Zweckverbandes ARA Untermarch, zeigt sich denn auch sichtlich erfreut: «Was lange währt, wird endlich gut.»

Für die ARA Untermarch wurde das Verfahren mit Aktivkohle gewählt, wie Fritz Wüthrich, Gesamtprojektleiter bei Kuster + Hager ausführte. Er rechnet mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren und Kosten von insgesamt 14,4 Mio. Franken. "Dieser Ausbauschritt ist ein Meilenstein für den Gewässerschutz", sagt Fritz Wüthrich.

Sie gaben mit dem symbolischen Spatenstich den Startschuss zum Bau der Erweiterung: (v. l.) Ruedi Steiner (Vize-Präsident Zweckverband ARA Untermarch), Eusebio Müller (Butti), Peter Kohler (Hagedorn), Roland Knobel (Bauleiter), Noldi Kistler (Klärwerkleiter), Armando Zweifel (Präsident Zweckverband ARA Untermarch), Erwin Schätti (ehemaliger Präsident ARA Untermarch) und Fritz Wüthrich (Gesamtplaner Kuster + Hager). Bild: hrr

Rückstände von Antibiotika, Antibabypillen oder Pflanzenschutzmitteln können trotz Abwasserreinigung in Gewässer gelangen. Die ARA Untermarch will solche Mikroverunreinigungen reduzieren und unternimmt einen weiteren Ausbauschritt. Sie baut eine Anlage, die organische Spurenstoffe eliminiert. Seit 2016 verlangt der Bund für ausgewählte Anlagen eine solche Reinigungsstufe. Die ARA Untermarch gehört zu den «Auserwählten», sie erfüllt die Anforderung «ARA mit mehr als 24'000 angeschlossenen Einwohnern im Einzugsgebiet von Seen».

Geplant war die Anlage schon länger. «Es hat lange gedauert, nun ist die Freude umso grösser», sagte gestern Armando Zweifel, Präsident des Zweckverband ARA Untermarch, anlässlich des symbolischen Spatenstichs. Bereits im Oktober 2014 war der Startschuss für den Ausbauschritt gefallen, eine Beschwerde verzögerte die Planung, und das Bewilligungsverfahren zog sich in die Länge.

Bauzeit von zwei Jahren

Da die reguläre Zufahrt zur ARA Untermarch durch ein Wohnquartier führt, wird der Bauverkehr über die Flugplatzstrasse geführt, um eine übermässige Verkehrsbelastung im Wohnquartier zu vermeiden.

Die Verantwortlichen rechnen mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren. Sie gehen davon aus, dass die neue Stufe Mitte 2023 in Betrieb genommen werden kann. 

Das sauberere Wasser ist nicht umsonst zu haben. Für beide Etappen wurde ein Bruttokredit von 14,4 Millionen Franken eingeholt. Davon wird der Bund 75 Prozent übernehmen, und auch der Kanton Schwyz steuert 20 Prozent bei, wie Fritz Wüthrich -ausführte. So verbleiben dem Zweckverband ARA Untermarch rund 1,75 Millionen Franken. Da vorerst nur die erste Etappe realisiert wird, muss der Zweckverband nur mit 1,28 Millionen Franken rechnen.

Hans-Ruedi Rüegsegger, Redaktion March24 & Höfe 24