Trotz der allgemeinen Erlaubnis gibt es Ausnahmen. So ist Wildcampen in den folgenden Gebieten generell verboten: Schweizerische Nationalparks, Eidgenössische Jagdbann-gebiete (Wildschutzgebiete), diverse Naturschutzgebiete und in Wildruhezonen (während der Schutzzeit). Oberhalb der Waldgrenze, auf alpinen Weiden und in felsigem Gelände darf man ohne Probleme sein Lager aufschlagen.
Aber bitte immer mit Rücksicht
Trotz der allgemeinen Erlaubnis zum Wildcampen bzw. Freistehen wird natürlich immer zu Rücksicht gegenüber Mensch und Umwelt gebeten. So sollte man in unmittelbarer Nähe von Berghütten, Klettergebieten oder grundsätzlich in Wäldern, Auen und Feuchtgebieten auf das Campieren verzichten. Zudem gilt bei jeder Art von Camping – egal ob wild oder auf Campingplätzen: den Platz immer sauberer verlassen, als man ihn vorgefunden hat. So macht man nicht nur der Umwelt einen Gefallen, sondern sorgt auch dafür, dass andere Camper denselben Ort ebenfalls weiterhin geniessen dürfen.
Wildcampen in Europa
In der EU sieht das schon wieder ganz anders aus. In vielen Ländern ist das Campen ausserhalb von Campingplätzen streng verboten und kann mit hohen Bussen geahndet werden. Doch auch hier gibt es Ausnahmen. Ein Beispiel: in Italien wird das Freistehen meistens geduldet, obwohl es eigentlich verboten ist – vor allem wenn man freundlich bittet oder nachfragt. In Skandinavien wiederum ist sowohl das Freistehen als auch Wildcampen grundsätzlich erlaubt. Manchmal für maximal 48 Stunden (Norwegen), oftmals auch völlig uneingeschränkt (Schweden). Wenn man Ferien in der DACH-Region plant, sollte man wissen: in Deutschland und Österreich herrscht ebenfalls keine einheitliche Regelung – somit verhält sich die Sachlage hier ähnlich wie in der Schweiz.
Die Stellplatzsuche
Der Reiz in der freien Natur zu stehen, entweder direkt im Wald, auf einem Berg oder am Wasser, ist beim Campen allgemein recht gross. Daher steigt mit der grösser werdenden Camping-Community natürlich auch der Andrang auf diese Art von «Schlafplätzen» stark an. Wir haben fast alle Arten von Schlafplätzen ausprobiert und grundsätzlich lässt sich sagen: Dort, wo nicht jeder hinkommt oder sich nicht jeder hin traut, bekommt man fast immer einen Platz. Das sind mit Abstand auch die schöneren Plätze und man ist praktisch für sich alleine.
Man sollte bei der Wahl des Schlafplatzes jedoch auch immer die Konsequenzen einkalkulieren. Es ist nicht für jeden etwas, an einem verlassenen Strandabschnitt zu stehen oder mitten auf einem Feld in Schweden. Ausserdem muss man immer damit rechnen, dass man kontrolliert wird und sich rechtfertigen muss. Wer bereit ist, das Risiko einzugehen, wird mit atemberaubenden Stellplätzen belohnt.