Ihr Präsidialjahr im Kantonsrat ist zu Ende. Wie ist die Gefühlslage?
Es ist speziell. Einerseits dauerte das Jahr lange, wegen der Corona-Pandemie ist extrem viel gelaufen. Es war ein verrücktes Jahr. Andererseits muss ich auch sagen: Am Schluss bleibt auch das Gefühl eines verpassten Jahres.
Sie waren vermutlich der erste Präsident, der keine Sitzung im Kantonsratssaal leiten durfte.
Wir haben nur die Ratsleitungssitzungen im Kantonsratssaal abgehalten. Die Sessionen fanden aber durchwegs im MythenForum statt. Ich gab mir an einer Ratsleitungssitzung auch einen Ruck und setzte mich kurz auf den Präsidentensitz. Nur, damit ich wenigstens einmal auf diesem Stuhl gesessen bin.
Kommt deshalb das Gefühl eines verpassten Jahres auf?
Ja und nein. Grundsätzlich hat man als Kantonsratspräsident zwei Aufgaben. Zum einen, dass die Ratssitzungen sauber und richtig geleitet werden. Zum anderen kann man in diesem Jahr den Kanton an vielen Anlässen repräsentieren. Weil fast nichts mehr stattfinden konnte, fielen diese schönen Repräsentationsaufgaben nahezu alle weg. Da hätte man Leute treffen, netzwerken, Botschaften platzieren können. Das hätte ich sehr gerne gemacht, aber es ging leider nicht. Das ist schade.
Könnten Sie nicht nochmals ein Jahr anhängen? Würden Sie dies wollen?
Aus «Gwunder» klärte ich das tatsächlich einmal mit dem Staatsschreiber ab. Ich wollte wissen, ob das möglich wäre.
Und?
Vom Gesetz her kann man nicht zweimal aufeinanderfolgend das Ratspräsidium innehaben,selbst wenn man das wollte. Aber man könnte sich erneut aufstellen lassen als Stimmenzähler. Dann wäre man turnusgemäss in ein paar Jahren wieder an der Reihe. Das will ich jedoch nicht.