Home Region Sport Agenda Schweiz/Ausland Magazin
Kanton
26.03.2020

Reismühle Brunnen fährt wegen Hamsterkäufen Produktion hoch

Das Lager in der Reismühle ist voll. (Bild: Erhard Gick)
Das Lager in der Reismühle ist voll. (Bild: Erhard Gick)
Es hat genug für alle: Die Reismühle Brunnen verfügt über Vorräte, um den Bedarf für fünf Monate abzudecken, ausserdem sind die Pflichtlager voll. Die Produktion wurde markant erhöht.

von Erhard Gick

Es sind unglaubliche Mengen unterschiedlichster Reissorten, die auf den Hochregalen der Reismühle bis zur Decke gestapelt sind. In den Silos warten weitere Hunderte Tonnen Reis zur Verarbeitung.

«Wir können ein Grundsortiment der wichtigsten Reissorten, von Milch- über Risotto- und Langkornreis bis zu asiatischem Reis über die nächsten Monate problemlos an unsere Kunden liefern. Es gibt keinen Grund, im Coop oder beim Detailhändler Reis zu hamstern. Wir verfügen über ausreichende Vorräte», sagt Gerhard Marty, CEO der Reismühle Brunnen/Nutrex.

Für Nachschub ist gesorgt. «Unsere Lieferkanäle aus Italien und aus dem asiatischen Raum sind offen und funktionieren. Wir haben keine Beschaffungsprobleme. Wir erwarten allein in den nächsten Tagen Reislieferungen von rund 750 Tonnen», so Gerhard Marty. Auch für den Notfall, wenn alle Stricke reissen würden, ist die Reisversorgung garantiert.

Die Reismühle Brunnen verfügt über ein Bundes-Pflichtlager, in welchem weitere 6200 Tonnen Reis gelagert werden. Auch ohne Pflichtlager und ohne zusätzliche Einkäufe könnte die Reismühle ihre Kunden rund fünf Monate lang problemlos mit Reis versorgen.

1500 Tonnen Reis in nur einem Monat produziert

In der Reismühle laufen die Mühlen buchstäblich heiss. «In einem normalen Monat verarbeiten wir rund 1000 Tonnen verschiedene Reissorten. Jetzt ist der Absatz sprunghaft in die Höhe geschnellt. Allein im März sind es bereits 1500 Tonnen», zieht Gerhard Marty Bilanz. Aber auch beim Nutrex-Essig (ebenfalls ein Grundnahrungsmittel), der über die Reismühle Brunnen verarbeitet wird, sind genügend Vorräte vorhanden.

Marty glaubt aber, dass der Reiskonsum über das Jahr gesehen stabil bleiben wird. Es werde jetzt einfach ein Vielfaches gekauft und in den Notvorrat geordert. «Es wird unter dem Strich wohl nicht mehr Reis verzehrt. Ich hoffe aber, dass diese grossen Hamsterkäufe, nicht nur beim Reis, nicht dem Food-Waste zum Opfer fallen.» 

Die Reismühle Brunnen verarbeitet rund 25 bis 28 Prozent des in der Schweiz verarbeiteten Reises. Die Produktionssteigerung birgt für die Reismühle Brunnen gewisse Herausforderungen: «Wir produzieren im Schichtbetrieb sieben Tage die Woche. Meine Mitarbeitenden leisten mit ihrem Einsatz einen grossen und wertvollen Beitrag», lobt Gerhard Marty seine Crew an der Front.

Es werden 65 Sorten Reis sowie 53 feinste Essige (derzeit noch in Buswil von 15 Mitarbeitenden) verarbeitet. Rund ein Drittel der Reis-Produktion liefert die Coop-Tochter aus Brunnen an die Mutterfirma. «Etwa 25 Prozent sind für den Export bestimmt. Die verbleibende Menge ist für den Detailhandel, Kantinen, Spitäler etc. vorgesehen», so der Reismühle-CEO Gerhard Marty.

red
Demnächst