500 Millionen Franken Wertschöpfung und 5'000 Arbeitsplätze – so viel generierte der hiesige Tourismus vor der Pandemie. Wie sieht das heute aus?
Der Schwyzer Tourismus hat sicherlich auch gelitten. Es gibt nach wie vor Betriebe, die wegen der bundesrätlichen Beschlüsse nicht wirtschaften können. Aber unser grosses Glück sind die einheimischen und Schweizer Gäste, die das schwyzerische Angebot rege nutzen.
Ist der Schwyzer Tourismus in der Krise?
Nein. So wie ich die Situation als Ganzes verstehe, ist er nicht in der Krise: Wir können immer noch arbeiten und wertschöpfen, wenn auch eingeschränkt. Es gibt Betriebe, die ähnliche Zahlen schreiben wie vor Corona – ich denke da an gut gebuchte Hotels oder Bergbahnen. Auf der anderen Seite gibt es jene, denen es viel schlechter geht.
Einst wollte man zum Naherholungsziel Nummer eins im Gürtel Aarau über Zürich bis Zug werden. Muss man jetzt den Gürtel, was dieses touristische Ziel angeht, enger schnallen?
Nein, im Gegenteil. Genau dieses Ziel ist unsere Stärke und der Grund, warum wir nicht wie andere in Schieflage geraten sind. Genau das hilft uns jetzt. Wir müssen uns auf den Schweizer Touristen konzentrieren, der internationale Gast ist nicht matchentscheidend, aber sehr willkommen.
Wie wollen Sie denn zur Nummer eins werden?
Der Kanton Schwyz verfügt über sehr vielfältige und attraktive touristische Angebote inmitten einer traumhaften Natur. Die Digitalisierung hilft uns dabei, die Reichweite bei den Gästen aus dem urbanen Gürtel zu erhöhen. Buchungen müssen beispielsweise unkompliziert und rasch online erfolgen können, Angebote und Neuerungen attraktiv angepriesen werden. Entsprechend werden wir die Chance der Digitalisierung nutzen.
Ihr Vorgänger, Franz-Xaver Strüby, setzte vor allem auf den Tagestourismus. Fahren Sie einen anderen Kurs?
Nein, das ist nicht mein Anspruch. Ich bin nicht in das Amt als Verwaltungsratspräsident gekommen, um das Rad neu zu erfinden. Ich bin gekommen, um die Situation zu stabilisieren und den guten Kurs, den Schwyz Tourismus AG eingeschlagen hat, weiterzuverfolgen.
Sie wollen den Schwyzer Tourismus also nicht um jeden Preis weiter ankurbeln?
Ich persönlich bin der Meinung, dass mit den Ressourcen sorgsam umgegangen werden muss und nicht jede einzelne Ecke von Schwyz touristisch ausgebeutet werden muss. Es reicht, dort Akzente zu setzen, wo unsere Stärken liegen. Es geht schliesslich um Lebensräume.