Grosskreisel als Lösung für Pfäffikon?
In Anbetracht der Diskussionen um das Dreiecksgeschäft am Schweizerhof-Kreisel in Pfäffikon stellt sich folgende Frage: Wäre es eine Lösung, eine Entlastung der Churerstrasse zu schaffen durch einen Grosskreisel, wie er in Siebnen besteht? Ich stelle mir das folgendermassen vor:
Vom ersten Kreisel Schweizerhof/Seedammstrasse/Churerstrasse führt die Strecke als Einbahnstrasse über den zweiten Kreisel Churerstrasse/Huobstrasse die Schützenstrasse hinauf und rundherum, dann weiter im Gegenverkehr auf der Churerstrasse bis zur Seedammstrasse beim ersten Kreisel. Autos, Velos und Busse hätten damit eine eigene Fahrspur, die Busse kämen nie zu spät zum Bahnhof und es müsste kein Extra-Trasse von der SBB für eine neue Buslinie entlang der Bahngleise erbettelt werden. Besucher würden abfahrend von der Autobahn A3 vom Schweizerhof-Kreisel direkt zum Seedamm-Center gelangen, ohne durch das Dorf Pfäffikon fahren zu müssen. Mit Einbahnstrassen-Schildern und Tempo 30 versehen würden auch Fussgänger profitieren, wie in Lachen erfolgreich praktiziert wird.
Alles könnte kostengünstig und sofort umgesetzt werden, ohne weitere teure Testplanungskosten für Dosierung ins Dorfzentrum mit Ampeln oder Ähnlichem, was schon 2015 scheiterte.
Kreisel bewähren sich besser als Ampeln und eine hübsche grüne Eiben-Allee (laubt nicht und macht keine zusätzliche Gartenarbeit) entlang der Churerstrasse würde das reiche, aber nüchterne Möchtegern-Manhattan-Pfäffikon gänzlich aufwerten. Gegen dicke Luft in der Stadt wären Laubbäume gleichzeitig natürliche Luftfilter und Schattenspender, die Eibe als heimisches immergrünes Nadelgehölz mit roten Früchten würde sogar 25 Vogelarten Nahrung bieten und Stickoxide abbauen, alles passt zum Pfäffiker Naturschutz.
So wäre der Verkehrsfluss gleichmässig verteilt und die Churerstrasse müsste nicht allein weitere vier Jahre oder länger für die Verstopfung herhalten.
Annemarie H. Bamert, Pfäffikon
Mogelpackung statt Staubeseitigung
Der von den etablierten Parteien eingereichte Artikel zur Lösung der Verkehrsprobleme in Pfäffikon verschleiert die Realität, und Fakten werden nicht genannt. Auch wenn ein «Leithammel» oder ein Bündnis in die falsche Richtung lenkt, wird das Ziel nicht erreicht. Der Stau auf der Churerstrasse wird sicher in den nächsten zehn Jahren durch den Kauf des Schweizerhofes nicht behoben.
Obwohl das Verkehrsproblem seit über 20 Jahren bekannt ist und der Schweizerhof zur Planungszone gehört, ist nichts geschehen. Daher kann das Problem nicht dringend gewesen sein. Bis heute ist kein Nachweis erbracht, wie die Gesamtplanung aussehen wird, es ist lediglich von einem «möglichen» Provisorium die Rede. Ein Nachweis, dass durch eine «Pinsellösung» oder auch «Bypass» der Rush-Hour-Stau behoben werden kann, fehlt. Zudem fehlt eine Gesamtkostenrechnung.
Der Schweizerhof (Gewerbezone) ist anscheinend in 20 Jahren nicht bereit gewesen, dem Kanton entgegenzukommen oder hat solche Forderungen gestellt, die der Kanton nicht erfüllen wollte und konnte. Erst als die Gemeinde, warum auch immer, mit einem grosszügigen Geschenk – Wohngrundstück, 34 Prozent mehr Land und 5 Millionen günstiger (Gefälligkeitsgutachten) als der Marktwert – gewunken hat, war der Schweizerhof bereit, sich gegebenenfalls von der nachweislich belasteten Immobilie zu trennen, deren Sanierungskosten nicht in der Gesamtrechnung erscheinen eben so wenig wie die Abrisskosten. Es ist ein hervorragendes Ergebnis, quasi ein «Meisterwerk» der Verhandlungskunst der Schweizerhof Garage mit grosszügiger Unterstützung des Gemeinderates.
Der Stimmbürger wird bei diesem Sachgeschäft ganz offensichtlich an der Nase herumgeführt und muss dafür bezahlen. Die Parteien haben sich ohne Fachwissen und ohne Expertise einzuholen hinter dieses fragwürdige Projekt gestellt. Ich bin Mitglied der FDP, bin als studierter Verkehrsexperte gegen das Projekt, bin aber in der internen Abstimmung der Freisinnigen unter anderen von Immobilienentwicklern, Bankangestellten, Finanzberatern und Juristen überstimmt worden.
Jeder Stimmbürger soll sich eine eigene Meinung bilden, die Fakten dazu fehlen leider. Ich stimme mit Nein.
Martin Willhaus, Wilen
Pseudo-Lösung für den Verkehr
Der Gemeinderat von Freienbach und gewisse Lokalparteien glauben, dass mit dem Schweizerhof-Deal die Stausituation auf der Churerstrasse gelöst werden sollte. Es ist aber hinlänglich bekannt, dass sich Verkehrsknoten oder die Stausituationen einfach auf ein nächstes Nadelöhr verlagern oder sich nach kurzer Zeit mehr Verkehr bildet, so dass auch mit Millioneninvestitionen der Verkehr nicht nachhaltig gebändigt wird. Mehr Strassen bringen mehr Verkehr.
Schaut man sich die provisorischen Pläne der Bypasslösung am Schweizerhof genauer an, so sieht man schnell, dass für die Velofahrenden und Fussgänger definitiv kein Mehrwert entsteht. Nein, im Gegenteil: die Langsamverkehrsachse wurde über das Parkfeld angedacht und ist meines Erachtens doppelt gefährlich. Wer an solche provisorisch angedachten Verkehrslösungen glaubt, lässt sich wohl gerne täuschen. Ich nicht, deshalb lehne ich den Kauf der Liegenschaft Rebmattli 376 als «Realersatz» für eine Pseudo-Verkehrslösung definitiv ab.
Jacha van Hout, Pfäffikon
Millionen verschwinden
Der Verkauf vom Rebmattli 376 soll angeblich ein Verkehrsproblem am Schweizerhof-Kreisel lösen. Oder zumindest behauptet das der Gemeinderat und versucht dem Volk schmackhaft zu machen, dass der Stau damit verschwindet. Das Einzige, was es derzeit tut, ist viel Staub aufzuwirbeln.
Ich habe mir die Fakten angesehen und empfehle den Stimmbürgern, dasselbe zu tun. Was ich gefunden habe, hat mich schockiert. Die Gemeinde und deren politische Verbündete versuchen dem Stimmbürger ein «Schweizerhof-Kreisel-Verbesserungs-Projekt» zu verkaufen, das bislang nicht in konkreter Planung existiert. Es gibt weder ein wissenschaftliches noch ingenieurtechnisches Verkehrsprojekt, das die Annahmen des Gemeinderates belegt. Darum ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Projekt den Verkehrsfluss in absehbarer Zeit wesentlich verbessert gleich Null.
Trotz dieses nicht existierenden Verkehrsprojektes zur Behebung des Staus will der Gemeinderat den Verkauf der wenigen und wertvollen Landreserven der Gemeinde umsetzen, nämlich in Form von Sachgeschäft Rebmattli 376. Nach Durchsicht der skandalösen Bewertungen des Grundstücks Rebmattli und der Liegenschaft Schweizerhof, auf denen das Dreiecksgeschäft basiert, komme ich auf einen Verkaufspreis beim Rebmattli 376 von der Hälfte des Marktwertes. «Ciao» zu mehr als 5 Mio. Franken: Geld vom Steuerzahler. Obwohl in der Schätzung vom September 2019 der Landwert im Rebmattli um den Risiko-/Gewinnanteil sowie die Wartezeit infolge Einsprachen/Bauzeit bereits um rund 1,6 Mio. reduziert ist, haben die Parteien in der Absichtserklärung vom Februar 2021 vereinbart, dass die Eigentumsübertragung der Liegenschaft Schweizerhof so lange aufgeschoben wird, bis die Überbauung im Rebmattli zur Vermietung fertiggestellt ist. Im Klartext heisst das: Die Einnahmen des Schweizerhofs stehen der Schweizerhof Garage AG so lange zu, bis sie nahtlos durch die neu erstellten Mietwohnungen im Rebmattli fortgeführt werden können, und dafür wird das Risiko eines Ertragsausfalls zur Krönung mit einem saftigen Preisnachlass «entschädigt».
Seit wann darf ein Käufer Gewinnerwartungen geltend machen, welche dann auch noch dem Verkaufspreis abgezogen werden? Auch die Absicherung der Einnahmen während Einsprachen und Bauzeit, welche dann zusätzlich auch noch mit einem Preisnachlass «entschädigt» wird, widerspricht jeglicher gängiger Geschäftspraxis. So viel zu einer unabhängigen Bewertung. Das Gleiche gilt für den Verkauf des Schweizerhofes an den Kanton. Hier wird der Schweizerhof um einige Millionen über dem Marktwert bewertet, ohne die Kosten für die Reinigung des kontaminierten Bodens unter der Tankstelle und für den Abriss des Gebäudes zu nennen.
Das sogenannte Dreiecksgeschäft der Gemeinde sollte in Bermuda-Dreiecksgeschäft umbenannt werden, in dem Steuergelder für ein mysteriöses Verkehrsprojekt spurlos verschwinden. Ich werde ein Nein in die Urne werfen und künftig alle «grossen Ideen» des Gemeinderates genauer unter die Lupe nehmen.
Annemarie Bachteler, Wilen