von Patrizia Baumgartner
Nach dem «Nein» des Schwyzer Stimmvolks für den Neubau der Kantonsschule Ausserschwyz (KSA) in Pfäffikon ist der Handlungsbedarf gross. «Man kann nicht einfach abwarten», betont Rektor Martin von Ostheim. Bei einer Begehung des in die Jahre gekommenen Schulhauses an der Gwattstrasse machen ausser dem Rektor auch der Sicherheitsbeauftragte, Guido Stocker, und der Mitarbeiter des Hausdienstes, Willy Greutmann, aufmerksam.
Dünne Isolation
Beim Eingang scheint auf den ersten Blick alles in Ordnung – für einen Aussenseiter sieht es sogar zu gut aus – die Wände sind farbig gestrichen und der Teppich kommt sauber daher. Greutmann fragt: «Haben Sie schon Mal ein Schulhaus mit Teppichboden gesehen?» Auch in der Mensa ist dieser verlegt, aus schallschutztechnischen Gründen. Sehr hygienisch sei der Teppich jedoch nicht.
Beim Betreten des Sicherheitsbüros neben dem Haupteingang sinkt die Lufttemperatur merklich. Dies, da die Aussenfassade nur zwölf Zentimeter dick und kaum isoliert ist. Eine neue Fassade kann man nicht vorhängen, da sie sonst zu schwer würde und weil die Stahlträger darunter das zusätzliche Gewicht nicht tragen können.
Einsparungen rächen sich
Für die KSA-Gebäude in Pfäffikon wurden in den letzten Jahren diverse unabhängige Zustandsanalysen gemacht. 2013 mussten dringend alle Lüftungskanäle geputzt werden. Da es aber keine Zugänge gab, mussten diese zuerst hergestellt werden. Seit nunmehr sieben Jahren sind auch Brandschutz und Fluchtwege sehr grosse Themen. Nach einer Anpassung der Richtlinien von einer nötigen Tragkraft von neu 500 Kilogramm pro Quadratmeter – anstatt wie früher 200 – wurden im ganzen Gebäude 40 Tonnen Stahl zusätzlich verbaut.
In den letzten Jahren wurden immer wieder Notsanierungen durchgeführt, beispielsweise am Dach. Die Fenster wurden zwar dreifach verglast aber zum Beispiel die Fensterrahmen nicht ersetzt.
Wasser in der Turnhalle
Die Tour geht weiter in die Aula mit einer Kapazität für knapp 280 Personen. «Heute haben wir in Pfäffikon 450 Schüler plus 50 bis 80 Lehrpersonen. Man kann gar nicht alle an einem Ort zusammennehmen», so Rektor von Ostheim. Die Platzprobleme an der Kanti spitzen sich weiter zu. Bald können die Schüler des benachbarten Berufsbildungszentrums nicht mehr in der Weidturnhalle Sport treiben, da der Bezirk Höfe mit der Aufhebung der Schule Leutschen an den anderen Standorten grösseren Eigenbedarf hat.
Nach und nach zeigt sich: Über die letzten Jahre wurde in allen möglichen Bereichen gespart, frei nach dem Motto «bald gibt es einen Neubau». Als Notmassnahme musste aber beispielsweise die alte Liftanlage trotzdem erneuert werden.
Schneller Plan B ist nötig
Die grosse Frage lautet nun: Wie geht es mit der KSA in Pfäffikon weiter? Die Zeit drängt, weiss auch Regierungsrat und Bildungsdirektor Michael Stähli. Innerhalb der nächsten
12 Monate sollten Lösungen erarbeitet werden. Ansonsten müssten bauliche Sofortmassnahmen getätigt werden, die bei einem späteren Neubau nutzlos wären.