Zwar ist seit den Lockerungen des Bundesrates auch Kultur in Innenräumen wieder gestattet. Die maximal 15 Personen müssen aber eine Maske tragen. Ist dies – wie bei Blasmusik – nicht möglich, müssen für jede Person 25 Quadratmeter «zur
ausschliesslichen Nutzung» zur Verfügung stehen oder Abschrankungen angebracht werden. Will ein Musikverein also mit 15 Personen proben, müsste der Raum mindestens 375 Quadratmeter gross sein. Da nur wenige Musikvereine in Ausserschwyz einen so grossen Raum zur Verfügung haben und die Regel dem aktuellen Stand der Forschung widerspricht, ist das Unverständnis gross. So sagt beispielsweise Daniel Römer, Präsident der Harmonie Freienbach: «Wenn der Bundesrat die vorhandenen Studien, dass Blasmusik nicht gefährlich ist, einfach nicht beachtet und keine Studien vorlegen kann, die das Gegenteil beweisen, hat er aus meiner persönlichen Sicht seine Glaubwürdigkeit stark infrage gestellt, wenn nicht eingebüsst.»
Einige Musikvereine proben zurzeit gar nicht, andere in kleineren Gruppen, wieder andere im Freien. Der Musikverein Galgenen hat das Glück, eine Dreifach-Turnhalle zur Verfügung zu haben und kann so mit 15 Personen proben. Für alle ist die Situation aber unbefriedigend. «Wir wollen miteinander proben, nicht auseinander musizieren», bringt es Roger Zosso, Präsident des Musikvereins Schindellegi-Feusisberg, auf den Punkt. «Das BAG hat hier über das Ziel hinausgeschossen.»