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Marina Gilardoni reiste mit einer Silbermedaille von den Europameisterschaften vor zwei Wochen im lettischen Sigulda an die Bobbahn in Altenberg. «Dies ist eine Strecke, die ich mag», sagt sie.
In den Trainings musste sich Gilardoni diese Woche erst wieder an die Weltmeisterschaftsbahn herantasten. «Im zweiten Training war es schon viel besser als am ersten Tag», erzählt sie. War die Bahn am ersten Tag noch recht «seifig», wie sie sagt, so waren die Verhältnisse beim zweiten Versuch griffiger. «Ich bin viel weniger herumgerutscht auf dem Eis als am ersten Trainingstag.» In den letzten Trainingsfahrten hat Gilardoni weiter daran gearbeitet, die Ideallinie im Eiskanal zu finden.
Technisch nicht ganz einfach
Sie ist sich bewusst, dass bei vier Wettkampfläufen «die Spreu vom Weizen schnell einmal getrennt wird», denn die technisch anspruchsvolle Bahn sei «immer eine grosse Herausforderung für alle». Als Silbermedaillengewinnerin der Europameisterschaften und als Weltcup-Gesamtsechste gehört Marina Gilardoni sicher zum erweiterten Favoritenkreis. Auch wenn sie dies selber relativiert: «Die deutschen Teams fahren hier in Altenberg in einer eigenen Liga. Da wird es für die internationale Konkurrenz extrem schwierig, mithalten zu können.» Vor allem dann auch, wenn sich die Verhältnisse im Eiskanal jeden Tag wieder anders präsentieren. Generell mag Gilardoni anspruchsvolle Bahnen, wo man aktiv fahren muss. «Da muss man dauernd etwas machen, damit man zufriedenstellend runter kommt.»
Im Abschlusstraining geht es jetzt für Gilardoni wie alle anderen Athletinnen auch darum, möglichst den letzten Schliff an der eigenen Linie anzubringen. Allerdings zeigte ihr Körper in den Trainings schon Zeichen der Müdigkeit. «Athletisch fühle ich mich nach wie vor gut, aber natürlich merke ich auch, dass die Saison lang war und es nun dem Ende zugeht.» Sie werde sich auch dementsprechend mental auf diese Situation vorbereiten und an den Weltmeisterschaften in den vier Läufen «noch einmal alles geben».