Home Region Sport Agenda Schweiz/Ausland Magazin
Pfäffikon
25.04.2021
25.04.2021 18:04 Uhr

Höfner Talent gibt sportlich und musikalisch Vollgas

Der zwölfjährige Yannick Feusi aus Pfäffikon gilt beim Skifahren und beim Schwyzerörgeli spielen als Talent.
Der zwölfjährige Yannick Feusi aus Pfäffikon gilt beim Skifahren und beim Schwyzerörgeli spielen als Talent. Bild: il
Der zwölfjährige Yannick Feusi besucht die Talent Ausserschwyz in Wollerau. Das Besondere daran: Der Pfäffiker wird gleich in zwei Talenten gefördert – in Ski Alpin und im Schwyzerörgeli spielen.

Seit er sechs Jahre alt ist, fährt Yannick Feusi Ski. Seit rund viereinhalb Jahren spielt er auch Schwyzerörgeli. «Mein Trainer und mein Schwyzerörgeli-Lehrer haben mir immer wieder gesagt, dass ich recht schnell lerne und Tipps sofort umsetzen kann», erklärt der Zwölfjährige. Sein Schwyzerörgeli-Lehrer habe ihm die Talentschule empfohlen, die sportlich, musikalisch oder künstlerisch begabten Jugendlichen die Möglichkeit bietet, Talentbereich und Schule erfolgreich unter einen Hut zu bringen. So nimmt Yannick seit letztem Sommer den längeren Schulweg in Kauf – er wohnt in der Nähe des Schulhauses Weid in Pfäffikon – und besucht die erste Klasse der Talent Ausserschwyz im Riedmatt in Wollerau.

Flexibler Unterricht

Die Unterrichtsformen und das Konzept der Schule sagen dem Zwölfjährigen zu. «Die Lehrer sind sehr flexibel. Wenn ich zum Beispiel ein Trainingslager oder einen Auftritt habe, kann ich den Unterrichtsstoff oder die Prüfungen individuell nachholen», erklärt  Feusi. Dies kommt ihm vor allem im Winter zugute, wenn der junge Höfner sich intensiv dem Skisport widmet. Dafür investiert er – inklusive An- und Abreise – rund 30 Stunden wöchentlich.

Es vergeht kein Tag, an dem sich der Sekschüler nicht mit einem seiner Hobbys beschäftigt. Während er während der Skisaison am Montag nur vormittags die Schule besucht, ist er am Nachmittag im Hoch-Ybrig anzutreffen. Am Dienstag ist Yannick ganztags in der Schule, hat über Mittag Schwyzerörgeli- und am Abend Klavierunterricht. Letzteres spielt er seit den Herbstferien. Am Mittwochnachmittag ist wieder Skifahren angesagt. Am Donnerstag hat der Zwölf-jährige wieder ganztags Schule, am Abend ist Konditionstraining mit dem Skiclub Feusisberg angesagt. Am Freitag ist er am Vormittag in der Schule, am Nachmittag macht er selbstständig Konditionstraining, ausserdem steht eine Musiktheorie-Lektion auf dem Programm. Praktisch täglich übt er Schwyzerörgeli und nimmt das Instrument jeweils auch mit ins Skilager. «Und an den Wochenenden fahren wir an beiden Tagen um 7 Uhr ins Hoch-Ybrig und kommen um 16 Uhr zurück», erklärt er. Oft fährt er auch Rennen. Zweimal konnte sich Yannick bereits für das Finale des Migros Grand Prix qualifizieren.

Im Sommer besteht seine Freizeit mehrheitlich aus Konditionstraining und Schwyzerörgeli spielen, an den Wochenenden ist er meist anderweitig sportlich unterwegs. Wie er lachend anfügt, chille er aber ab und zu auch gerne. «Oder ich lese oder treffe mich mit Freunden.» 

Der Traum vom Weltcup

Yannicks Hauptdisziplin ist der Riesenslalom. «Seit letztem Jahr kam altersbedingt auch Slalom dazu», sagt der Pfäffiker. So erstaunt es nicht, dass der Zwölfjährige als Vorbild einen der erfolgreichsten Fahrer der vergangenen Jahre nennt: Marcel Hirscher. 

Yannicks nächstes Ziel ist, den Sprung ins RLZ (Regionales Leistungszentrum) zu schaffen. Langfristig träumt er vom Weltcup. «Im Weltcup zu starten, wäre natürlich schon cool. Es ist aber ein langer Weg dorthin», so der junge Skifahrer, der sich zwar Ziele setzt, aber Schritt für Schritt nimmt.

Das Schwyzerörgeli hat Yannick Feusi beim Instrumentenparcours in der Primarschule kennengelernt. «Es hat mir auf Anhieb gefallen», sagt er und kann auch bereits auf diverse Auftritte in Altersheimen, an Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und Firmenanlässen zurückblicken. Vor zwei Jahren begeisterte er sogar als Strassenmusiker in Zürich. «Ich wollte mal schauen, wie das so ist», blickt er zurück. Seitdem spielt er immer mal wieder in Zürich oder während der Ferien auf dem Freitagsmarkt in Rapperswil am Marktstand seines Grossvaters. Ihm gefalle am Musizieren, dass er den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern könne.

Auf seinen Berufswunsch angesprochen, sagt der Sekschüler: «Wenn es mit Skifahren oder der Musik klappen würde, wäre das toll. Aber mir ist bewusst, dass das schwierig ist. Wenn es nicht klappt, wäre die Berufsmatura etwas für mich.»

Irene Lustenberger, Redaktion March24/Höfe24