Es war eine nervenaufreibende Suche für die Verantwortlichen des jungen American-Football-Vereins Glarus Orks. Und beinahe schien es so, als ob niemand im Kanton Glarus den Kriegern aus Mittelerde eine Heimspielstätte bieten wolle. Nun sind die Orks endlich fündig geworden, und die Zeit der Ungewissheit ist vorbei.
Sie werden ihre Heimspiele in Schwanden austragen. «Der Fussballklub nimmt uns quasi auf. Es ist das Puzzleteil, das uns noch fehlte», so Franco Landolt. «Die Freude ist riesig. Lange Zeit war unklar, wo wir spielen können. Jetzt sind wir bereit», ergänzt der Headcoach der Glarus Orks.
Die Footballspieler werden ihre Trainings aber weiterhin in Niederurnen auf dem alten Fussballplatz bei der Eternit absolvieren. «Für die Spiele reicht dieser Platz jedoch nicht aus, daher sind wir extrem froh, dass wir in Schwanden spielen können», erklärt Landolt. Und Quarterback Noah Agitiello ergänzt: «Es ist das, was uns fehlte, um ein richtiger Verein zu sein.»
Ein Ferrari wird zum Fiat
Dem geplanten Saisonstart der Glarus Orks am Wochenende des 24. und 25. Juli steht daher nichts mehr im Weg. Es wird voraussichtlich das erste American-Football-Spiel im Kanton überhaupt werden. «Wir sind bereit, um richtig loszulegen – bis auf das blöde Virus», sagt Landolt. Derzeit sei es so, als ob man einen Ferrari habe, ihn aber wie einen Fiat fahren müsse, ergänzt der Näfelser scherzhaft. «Die Jungs sind heiss und bereit für die erste Saison der Vereinsgeschichte. Wir müssen pandemiebedingt jedoch begrenzt trainieren. Fünfmal die Woche, aber jeden Tag eine andere Positionsgruppe.»
Landolt will sich jedoch nicht beklagen und sagt: «Wir sind froh, dass wir überhaupt trainieren können.» Derzeit sei es auch nicht so wichtig, dass das komplette Team zusammen trainiere. «Jetzt ist die Phase, wo man in kleinen Schritten positionsbezogen trainiert. Die Trainings mit dem ganzen Team folgen zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die verschiedenen Spielzüge einstudiert werden», so der 26-Jährige.
Aber der Mehraufwand für die Trainings sei gross, so Landolt weiter. «Wir konnten den Trainerstab zwar aufstocken und sind breiter aufgestellt. Dadurch können die Trainings besser aufgeteilt werden. Als Headcoach möchte ich aber bei allen Trainingsgruppen reinschauen, damit ich weiss, wie weit die jeweilige Gruppe ist.» Dies sei zeitlich bedingt nicht immer so einfach.