Das Geschäftsjahr der Hoch-Ybrig AG endet immer am 31. Oktober. Dieser Tage ist der Geschäftsbericht 2019/20 erschienen, der im Vergleich mit dem sehr guten Vorjahr ein Minus von 10 Prozent verzeichnet. Insgesamt ergab sich ein Verkehrsertrag von 6,74 Mio. Franken bei einem Gesamtumsatz von über 8 Mio. Franken; knapp 0,8 Mio. Franken weniger als im Vorjahr. Unter dem Strich resultierte im ganzen Geschäftsjahr ein Minus von 44'000 Franken.
Überstunden bei Weglosen-Bahn
Positiv erwähnt wird der Sommer: Mit hohen Besucherzahlen vermochte die Sommersaison zu glänzen. An 107 Tagen wurden fast 124'000 beförderte Personen verzeichnet. Der Verwaltungsrat bilanziert, dass die Corona-Pandemie und mit ihr der Lockdown ein positives Jahresergebnis verhinderten. «Die noch guten Schneeverhältnisse und das anhaltend schöne Wetter bis zum vorgesehenen Saisonende hätten zweifellos hohe Besucherfrequenzen versprochen», heisst es im Bericht.
Der Winter startete vielversprechend mit der Eröffnung am 7. Dezember 2019, dank frühzeitiger Schnee-Erzeugung mit sehr guten Pistenverhältnissen. Am zweiten Neujahrstag gab es zudem einen Besucherrekord von 7400 (!) Ersteintritten. Da mangels Schnee beide Talabfahrten nicht zur Verfügung standen, mussten die Angestellten der Luftseilbahn Weglosen an jenem Tag einige Überstunden leisten, um alle Besucher wieder ins Tag zu befördern. Trotz milder Temperaturen entwickelte sich ein erfolgreicher Skibetrieb bis zum abrupten Ende der Saison Mitte März.
Am Ertrag von 8 Mio. Fr. hat der Winter-Verkehrsertrag einen Anteil von 77 % (6,15 Mio. Fr), derjenige aus dem Sommer beträgt 7 % (600 '000 Fr.). Dazu kommen 16 % (1,3 Mio. Fr.) übrige betriebliche Erträge, zum Beispiel aus der Vermietung von Liegenschaften. Im 10-Jahres-Vergleich der Erträge waren lediglich die beiden Winter 2017/18 und 2018/19 höher, dahinter kommt bereits der vergangene Winter.
Sternen-Sessel am beliebtesten
Ein Blick auf die Statistik der transportierten Passagiere zeigt, dass über die letzte Wintersaison total 2,18 Millionen Personen transportiert wurden. Einsame Spitze ist hier der Sessellift Sternen mit 693 '000 Fahrten, gefolgt vom 6er-Sessellift Hesisbol mit 527' 000. Dann kommt der Spirstock mit 301' 000 Fahrten, die Luftseilbahn Weglosen mit 258' 000 Passagieren, die Sesselbahn Laucherenstöckli mit 231' 000, die Sesselbahn Laucheren mit 98' 000 und der Skilift Fuederegg mit immerhin 70' 000 Fahrten.
Eigenkapital bleibt solide
«Dank der staatlich unterstützten Kurzarbeit war es möglich, den Personalaufwand stabil zu halten und die coronabedingte Schliessung zu überbrücken», schreibt der Verwaltungsrat im Jahresbericht. Der übrige betriebliche Aufwand war im letzten Geschäftsjahr von sehr hohen Unterhaltskosten geprägt. Mit knapp 1,9 Mio. Franken liegen sie weit über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Ein grosser Anteil betrifft die fertiggestellte Sanierung des Park-hauses Weglosen. Aber auch die Sesselbahnen Sternen und Spirstock benötigten Unterhaltsleistungen.
Nach den notwendigen, aber tieferen Abschreibungen (1,6 Mio. Fr.) als im Vorjahr und einem ähnlich positiven Finanzerfolg (217' 000 Fr.) resultiert ein Jahresverlust von 44' 027 Franken. «In Anbetracht der schwierigen Umstände sicher ein vertretbares Ergebnis», heisst es vom VR. Die Bilanz der Hoch-Ybrig AG ist nach wie vor gesund. Aus der Geldflussrechnung ist ersichtlich, dass sich die flüssigen Mittel als Folge der hohen Investitionen um einen Drittel vermindert haben (neu 3,98 Mio. Fr.). Entsprechend höher ist das Anlagevermögen, und praktisch unverändert zeigt sich das Eigenkapital mit 17,8 Mio. Franken.
Ausblick auf laufende Saison
Die Aussichten im laufenden Geschäftsjahr seien «nicht berauschend», schreibt der Verwaltungsrat weiter. Die vielen Massnahmen zum Schutz vor Virusinfektionen «verheissen keinen tragfähigen Betrieb». Trotzdem sei die Sehnsucht nach Sonne und Schnee nach wie vor vorhanden, «das spüren wir an schönen Tagen».
Die 52. Generalversammlung der Hoch-Ybrig AG findet am 29. April schriftlich statt.