Auch in unserer Region kommt die Schleiereule vor. Allerdings ist sie eher selten zu sehen. Denn der scheue Vogel mit dem herzförmigen Gesichtsschleier ist nachtaktiv und nistet vorzugsweise in alten Gebäuden, wo er seine Ruhe hat. Einer, der sich mit diesen Brutvögeln bestens auskennt, ist Armin Hegner, Präsident des Vereins BirdLife Siebnen und Umgebung. Seit über 30 Jahren schaut er nach deren Nistplätzen und Nistkästen. Wo in der Region diese stehen, sagt Armin Hegner allerdings nicht, zum Schutz der Tiere.
Schleiereule hat einen Partner
Trotzdem wird es nun via eines Video-Projekts möglich, das Hegner zusammen mit seinem Neffen Lionel Hegner macht, die Entwicklung im Schleiereulen-Haus mitzuverfolgen. Wichtig sei, so Hegner, dass die Tiere dadurch in ihrem natürlichen Umfeld und Verhalten nicht gestört werden. Er freut sich über die Tierbeobachtungen: «Seit ungefähr dem 6. Februar fing das Pärchen an, sich zu paaren», sagt er. Damit verbunden konnte das den Tieren eigene Balzverhalten beobachtet werden. Bis am 3. März zeigten sie weiterhin ihr Paarungsverhalten. Sie tauschen Zärtlichkeiten aus in Form von gegenseitiger Gefiederpflege, dem Kraulen am Kopf- und Halsbereich. Dies ist auf Video einsehbar. Darunter sind auch die Bilder zu finden, die den Besuch einer Rostgans am 19. März
zeigen. «Die dominante Rostgans hätte den Eulen gefährlich werden können. Sie hat sich aber wieder entfernt und ist nicht mehr aufgetaucht», weiss der Fachmann.
Noch sind keine Eier im Nest zu finden. Hegner erwartet die Eiablage aber jeden Tag. Wenn das Weibchen mit dem Brüten des ersten Eis beginnt, kann sie weitere Eier legen. Jedes Ei benötigt eine rund 33-tägige Brutzeit. Die Schleiereule kann vier bis sechs Eier legen, manchmal sogar mehr. Das Weibchen brütet, das Männchen schafft das Futter, vor allem Mäuse, herbei. Das Futterangebot ist denn auch entscheidend, wie viele der nacheinander geschlüpften Nestlinge letztlich überleben werden.