An einem normalen Frühlingsmorgen würden die Erdmännchen eigentlich draussen stehen, in ihrer charakteristischen Steh-Position, und sich von der Sonne aufwärmen lassen. Gestern machte ihnen das Wetter allerdings einen Strich durch die Rechnung. Statt den Pelz in die Sonne zu halten, bleiben die Tiere lieber in der Innenanlage und suchen nach Insekten. Dass sie sich in kurzer Zeit zu wahren Publikumslieblingen entwickelt haben, merken sie nicht. Auf Besucher reagieren sie gar nicht mehr.
Interessanter sind für sie schon die Greifvögel, die über dem Zürichberg kreisen. Nähert sich etwa ein Mäusebussard, recken die Erdmännchen den Kopf in die Höhe. Doch die Menschen in der Savannen-Anlage sind abschreckend genug, so dass keine Gruppenmitglieder geraubt werden.
Von drei auf 16 Tiere
Vor allem die Jungtiere wären einfache Beute. Und davon gab es in den vergangenen Monaten reichlich. Bei der Eröffnung der Lewa-Anlage im vergangenen Juni waren die Erdmännchen erst zu dritt, zwei Männchen und ein Weibchen. Mittlerweile tollen schon 16 Tiere durch die Anlage. Erst kürzlich warf das dominante Weibchen erneut.
Wie in der freien Natur arbeiten auch diese Erdmännchen intensiv als Gruppe zusammen. Sie verteilen die Arbeiten untereinander und wechseln sich ab. Einer ist immer Wächter und meldet etwa, wenn ein Vogel kreist oder sich ein Schakal nähert.
Andere sind Babysitter oder säugen die Jungen. Auch Weibchen, die selber keine Jungtiere haben, produzieren Milch, so dass sich die Gruppenmitglieder bei der Aufzucht gegenseitig unterstützen können. Die Elterntiere können so selber auf Futtersuche gehen.