Viel wurde in den vergangenen Wochen in Schwingerkreisen diskutiert. Gilt der Grundsatz «Alle oder Keiner» oder sollen einige wenige Spitzenschwinger wieder trainieren dürfen? Lange konnten sich die Verantwortlichen des Eidgenössischen Schwingerverbands (ESV) nicht dazu durchringen, zumindest 120 Schwingern die Möglichkeit zu geben, wieder zusammenzugreifen – denn dafür wäre eine Art «Profistatus» nötig gewesen (wir berichteten). Dies gefiel aber vielen Schwingern und auch dem Zentralvorstand überhaupt nicht, weshalb der Vorschlag dann auch verworfen wurde. «Alle oder Keiner», lautete also in der Folge das Motto des ESV.
Seit dem 1. März dürfen nun alle Schwinger mit Jahrgang 2001 und jünger wieder trainieren und Wettkämpfe bestreiten. Dies sorgte aber bei den Spitzenschwingern, allen voran bei Schwingerkönig Kilian Wenger, für viel Unmut (wir berichteten). Er forderte, dass auch die Spitzenschwinger wieder trainieren dürfen.
Ab heute wieder zurück
Am Montag nun entsprach der Zentralvorstand Wengers Wunsch und beschloss, dass zumindest 120 Schwinger ab heute wieder ins Training zurückkehren dürfen. Offenbar machte dies nur ein Meinungsumschwung des Berner Vertreters im Zentralvorstand möglich, wie «CH Media» berichtet. Alle Eidgenossen, ausgewählte Teilverbands- und Bergkranzer sowie je ein U23-Talent jedes Teilverbandes sollen zum Handkuss kommen. Entschieden hat dies eine Expertengruppe bestehend aus ESV, Swiss Olympic und dem Bundesamt für Sport (Baspo).
Sind diese 120 Schwinger nun also doch Profis? Swiss Olympic hütet sich auf Anfrage, von Profistatus zu sprechen. «Es geht darum, dass die entsprechenden Athleten von ihren Verbänden als Leistungssportler definiert werden», sagt Alexander Wäfler, Medienverantwortlicher bei Swiss Olympic. Er deutet gleichzeitig auch an, dass die Schwinger nun dem Vorschlag zugestimmt hätten, der schon vor Wochen auf dem Tisch gelegen hatte.