Bis Ende letzten Jahres hat das Bundesamt für Strassen (Astra) die 20 neuen Signalportale auf dem Autobahnabschnitt Zürich-Wollishofen bis Pfäffikon realisiert. Aktuell werden diese mit den entsprechenden Signalen ausgerüstet, zum Beispiel Geschwindigkeitstafeln sowie Kameras und Zählern, die für die Verkehrserfassung nötig sind.
Im November hiess es noch, dass die flexible Geschwindigkeitsregelung bereits Anfang dieses Jahres in Betrieb genommen werden solle. «Gemäss aktueller Planung werden die Anlagen zur Geschwindigkeitsharmonisierung mit Gefahrenwarnung voraussichtlich am 10. Mai in Betrieb genommen», schreibt Jérôme Jacky, Beauftragter Information und Kommunikation auf Anfrage.
Geschwindigkeit schrittweise reduziert
Doch bereits vor der Inbetriebnahme, voraussichtlich ab Ende März beziehungsweise Anfang April laufen erste Funktionstests. «Dabei wird überprüft, ob die installierten Signale korrekt funktionieren.» Ab Mai dieses Jahres wird dann die Anlage zur Geschwindigkeitsharmonisierung mit Gefahrenwarnung in Betrieb genommen.
Das heisst, wenn das Verkehrsaufkommen auf dem Autobahnabschnitt einen gewissen Schwellenwert erreicht, wird die Geschwindigkeit schrittweise von 120 auf 100 und auf 80 km/h reduziert. Bei Inbetriebnahme im Mai sei die gesamte Anlage komplett funktionsbereit. «Während einer dreimonatigen Testzeit nimmt man aber Feinjustierungen vor, so dass die Anlage bestmöglich die vorherrschende Situation erfasst und angemessen auf den Verkehrsfluss einwirken kann», erklärt Jacky.
Gegen Handorgeleffekt
Mehr als 60 000 Fahrzeuge passieren im Durchschnitt täglich diese Strecke auf der A3, wo stockender Verkehr und Staus oft vorkommen. Ziel der Verkehrsharmonisierung sei stets ein flüssiger Verkehr, was man mit der Geschwindigkeitsreduktion erreichen wolle.
Untersuchungen zeigen, dass heute 88 Prozent aller Staus auf Verkehrsüberlastung zurückzuführen seien. Mit der flexiblen Geschwindigkeitsreduktion sollen die Verkehrsteilnehmer bei dichtem Verkehr trotz tieferem Tempo schneller ans Ziel kommen.
Wenn die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den Fahrzeugen gross sind, kommt es zu Bremsmanövern, die wiederum zu einem «Handorgeleffekt» und letztlich zu Stau führen. Dies soll durch eine tiefere Höchstgeschwindigkeit vermieden werden.
Kosten von 24 Millionen Franken
Die neuen Signalportale erstrecken sich zwischen Pfäffikon und Zürich-Wollishofen auf einer Strecke von 30 Kilometern in beide Richtungen. Das grösste wurde bei der Raststätte Fuchsberg errichtet. Es hat eine Länge von 42 Metern und brauchte einen Pneukran, um eingehoben zu werden.
Die Infrastruktur, die es braucht, um Staus zu verhindern, ist nicht ganz gratis. Im Durchschnitt kostet ein Signalportal 800 000 Franken, heisst es vonseiten der Projektleiter. Das Total beträgt rund 24 Millionen Franken.