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05.03.2021

«Dank den Wellnessgästen kommen wir über die Runden»

Die Zimmerbelegung im Panorama Resort & Spa in Feusisberg liegt bei etwa 50 Prozent. Es sind fast ausschliesslich Schweizer Gäste.
Die Zimmerbelegung im Panorama Resort & Spa in Feusisberg liegt bei etwa 50 Prozent. Es sind fast ausschliesslich Schweizer Gäste. Bild: zvg
Der anhaltende Gastro-Lockdown stellt auch die beiden grössten Ausserschwyzer Hotels, das Seedamm Plaza in Pfäffikon sowie das Panorama Resort & Spa in Feusisberg, vor Herausforderungen.

Hotels dürfen und durften während des gesamten Lockdowns light geöffnet bleiben, trotzdem wird die Branche von grossen Einnahmeausfällen geprägt (siehe Box). Wir fragten bei den beiden grössten Hotels in Ausserschwyz betreffend der aktuellen Situation nach. Während Hotelgäste zwar im Betrieb bewirtet werden dürfen, können ­keine externen Gäste vorbeikommen und auch Seminare sind wegen des Veranstaltungsverbots auf maximal fünf Teilnehmer beschränkt.

Restaurants nur am Wochenende offen

Im Seedamm Plaza ist das Casino schon seit vor Weihnachten geschlossen. Der Hotelbetrieb läuft zwar nach wie vor, die Restaurants Olea und Kaori bewirten die Hotelgäste aber nur am Freitag- und Samstagabend. Hotel­gäste können den Fitness- und Saunabereich während spezieller Öffnungszeiten nutzen.

Weitere Fragen, zum Beispiel betreffend aktueller Auslastung, konnten nicht beantwortet werden. Seedamm Plaza-Direktor Heinz Brassel liess ausrichten, dass «aufgrund der aktuellen Situation keine Stellung zu den Fragen genommen wird».

Trotz allem schwarze Zahlen geschrieben

Etwas zu berichten gibt es derweil aus Feusisberg. «Wir erfahren eine ­gute Nachfrage von Wellnessgästen. Hingegen fehlen Seminar- und Geschäftsgäste. Die Zimmerbelegung liegt bei rund 50 Prozent», so Paul Rüegg, Direktor und Inhaber Panorama Resort & Spa. Auffällig sei, dass viele Buchungen kurzfristig erfolgten und oft geändert werden. «Deshalb haben wir die Stornierungsfrist auf einen Tag vor Anreise reduziert», gibt Rüegg weiter Auskunft.

Die Bewirtung der Hotelgäste in den Restaurants sowie die Benützung des Wellnessbereichs unter Hygienemassnahmen laufe reibungslos. «Wir kommen dank guter Betriebsführung und den dennoch vorhandenen Wellnessgästen mit schwarzen Zahlen durch diese Zeit», betont Rüegg. Es fehlen aktuell zwar die ausländischen Gäste, «uns spielen die Reiserestriktionen insofern in die Hände, dass viele Schweizer Gäste hier bleiben».

Trotzdem hofft man im Panorama Resort & Spa auf baldige Lockerungen für Restaurantbetriebe. «Die Idee mit den offenen Terrassen ist nicht praxistauglich. Man müsste von Tag zu Tag entscheiden, ob man ein Restaurant offen hat oder nicht. Und im Frühling kann man abends keine Gäste auf der Terrasse bewirten, da es noch zu kalt ist», gibt Paul Rüegg zu bedenken.

Im letzten Jahr massive Einbrüche bei den Übernachtungen

«Je stärker ein Betrieb oder eine Region auf Schweizer Gäste ausgerichtet ist, desto geringer war der Einbruch, der 2020 bei den Logiernächten registriert werden musste», so Vendelin Coray, Geschäftsführer der Schwyz Tourismus AG, zu den kürzlich veröffentlichten Über­nachtungs­zahlen. Zwar steht der Kanton Schwyz im nationalen Vergleich noch gut da. Gesamtschweizerisch aber schlug sich die Corona-Pandemie bei den Logier­nächten mit einem Minus von 40 Prozent nieder. Im Kanton Schwyz konnte mit einem Minus von 28,6 Prozent ein deutlich besserer Wert registriert werden. In Zürich zum Beispiel brachen die Übernachtungszahlen satte 70 Prozent ein. Trotzdem ist der Einbruch auch im Kanton Schwyz beträchtlich: So wurden im Tourismusjahr 2020 im Kanton Schwyz mit 405 000 Logiernächten ganze 162 000 weniger gezählt als noch 2019.

Die grössten Rückschläge verzeichneten dabei eher auf internationale Gäste ausgerichtete Betriebe. Den grössten Einbruch gegenüber 2019 verzeichnete mit minus 55,1 Prozent Freienbach (27 000 Übernachtungen, minus 32 000 im Vergleich zum Vorjahr). Der Bezirk Küssnacht folgt mit dem zweitgrössten Einbruch von 53,3 Prozent, gefolgt von Feusisberg (27 000 Über­nachtungen, minus 23 000) mit einem Rück­schlag von 46,5 Prozent. Mit 188 000 Logiernächten bleibt Morschach, dank dem Swiss Holiday Park, einsamer Leucht­turm als Schwyzer Über­nachtungsmagnet. 2020 wurden jedoch auch hier 10 700 Übernachtungen weniger gezählt.

Wie wichtig der Schweizer Markt gerade 2020 war, zeigt ein weiterer Blick in die Zahlen des Bundesamtes für Statistik. Fast 85 Prozent der Logier­nächte gingen 2020 auf das Konto der Schweizer Gäste, während Reisende aus Nordamerika oder Asien gerade noch 0,2 oder 0,6 Prozent ausmachten. Nichts zu tun mit der Corona-Krise habe die Tat­sache, dass im ver­gangenen Jahr das Angebot an Über­nach­tungs­betrieben im Kanton erneut zurückging, sagt Coray. Gab es 2019 noch 86 Übernachtungs­gelegen­heiten, reduzierte sich diese Zahl im vergangenen Jahr auf 78 Betriebe. (adm)

Patrizia Baumgartner, Redaktion March24 & Höfe24