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21.01.2020

Warum heute der St. Meinradstag ist

Die Meinrad-Statue steht beim Bahnhof Einsiedeln und winkt den Passanten freundlich zu. (Bild: Wikimedia)
Die Meinrad-Statue steht beim Bahnhof Einsiedeln und winkt den Passanten freundlich zu. (Bild: Wikimedia)
Heute ist St. Meinradstag. Besonders für Einsiedeln, wo dieser Tag auch als Feiertag gilt, hat der heilige Meinrad eine wichtige Bedeutung.Auch in Ausserschwyz hinterlässt er seine Spuren.

Der Legende nach wurde Meinrad kurz vor 800 im Sülchgau bei Rottenburg am Neckar in Deutschland geboren. Er wurde sehr früh von seinen Eltern nach Reichenau in die damals berühmte Klosterschule geschickt, um eine Ausbildung zu beginnen. Meinrad zeichnete sich im Studium der Heiligen Schrift aus, wurde Diakon und später Priester. Dann legte er auf Anraten seines Onkels das Gelübde als Benediktinermönch ab. Bald wurde der vorbildliche Mönch in eine Klosterzelle nach Benken geschickt, wo er als Lehrer arbeitete.

Leben in der Einsamkeit

Meinrad verspürte offenbar immer mehr die Sehnsucht nach Einsamkeit und entschied sich 828 schliesslich für ein eremitisches Leben. Er verbrachte einige Jahre auf dem Etzelpass, wo heute die St. Meinradskapelle und ein ebenfalls nach ihm benanntes Gasthaus stehen. Es wurde aber schnell bekannt, wo er hauste, und viele Rat-suchende nahmen den Einsiedler in Anspruch. Gegen seinen Willen verbreitete sich sein Ruf in der ganzen Gegend, und Meinrad zog noch tiefer in den «Finsteren Wald», um mehr Zeit für Gott aufzubringen.

Genau an jenem Ort, wo sich die Gnadenkapelle in der Klosterkirche befindet, soll er sich eine Klause errichtet haben. Auch dort wurde er weiterhin von Ratsuchenden besucht, oder von Armen, die er beschenkte. So machte er seinem Namen alle Ehre, denn Meginrat bedeutet «grosser Ratgeber». Eine weitere Kirche, die ihm gewidmet wurde, ist die St.Meinrad Kirche in Pfäffikon.

Hintergrund des Wappens

Die Legende besagt weiter, dass ihn am 21. Januar 861 zwei Gauner aufsuchten. Sie hatten keine guten Absichten, doch obwohl Meinrad sie durchschaute, zeigte er sich gastfreundlich. Doch als er ihnen zu verstehen gab, dass er wusste, was sie vorhatten, erschlugen sie ihn. 

Die Gauner ergriffen die Flucht. Der Überlieferung zufolge hatte Meinrad zwei zahme Raben aufgezogen, die die Mörder bis nach Zürich verfolgten. Dort wurden die Bösewichte erkannt und hingerichtet. Auch auf die beiden Raben wurde man aufmerksam, was auch der Grund ist, warum sie heute das Einsiedler Wappen zieren. 

Meinrads Leichnam wurde in Reichenau bestattet und später, im Jahr 1039, soll man seine Reliquien nach Einsiedeln gebracht haben. Heute ruhe Meinrads Haupt in einem silbernen Reliquiar im Hauptaltar der Klosterkirche, heisst es.

Auf den Spuren des Meinrads

Seit letztem Mai existiert sogar ein Fahrradpilgerweg auf den Spuren des heiligen Meinrads, der zu seinen Lebensstationen führt. Der Weg ist rund 275 Kilometer lang, beginnt bei der Sülchenkirche in Sülchgau, Deutschland, und führt über die Erz-abtei Beuron bis zur Insel Reichenau. Dort geht es weiter zum Benediktinerkloster Fischingen und endet in Einsiedeln.

ng