Schaut Niklas Hartweg auf seine bisherige Saison zurück, tut er das mit gemischten Gefühlen. Zum ersten Mal ist er von Schweizer Nationaltrainer im Weltcup eingesetzt worden, musste das Experiment aber nach seinen ersten Einsätzen wieder abbrechen. Er fühlte sich im falschen Film. «Da war ich komplett fehl am Platz», bilanziert er nüchtern. Im Vorfeld der Wettkämpfe war er krank und aus diesem Grund nicht mit vollen Kräften am Start. Das machte sich bemerkbar. Langsam in der Loipe und mit einigen Schiessfehlern zu viel verlor deutlich gegenüber anderen Athleten in Reichweite an Boden. Das war frustrierend für den ehrgeizigen Wollerauer.
Selbstvertrauen zurückgeholt
Im IBU Cup konnte er wieder Selbstvertrauen tanken, konnte so an seine von ihm erwarteten Leistungen wieder einigermassen anknüpfen. Das hatte zur Folge, dass er von Nationaltrainer Alexander Wolf ins Aufgebot für die WM «der Grossen» in Pokljuka aufgenommen wurde. Für Aussenstehende eher überraschend, für ihn nicht. Mit seinen Einsätzen ist Hartweg «recht zufrieden». Will heissen: «Mit dem Schiessen in den ersten beiden Wettkämpfen kann ich nicht zufrieden sein. Da habe ich nicht zeigen können, wozu ich eigentlich fähig bin.» Das war für den 20-Jährigen eher frustrierend. «Läuferisch hingegen lief es mir gut, da kann ich zufrieden sein.» Auf jeden Fall hatte er nicht mehr das Gefühl, «komplett fehl am Platz» zu sein.