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Kanton
13.01.2020

Schwyzer begrüssen Verhüllungsverbot

Auf die Frage «Wenn im Kanton Schwyz über ein Burka-Verbot abgestimmt werden würde, wären Sie dafür oder dagegen?», gaben die Schwyzer eine klare Antwort.
Auf die Frage «Wenn im Kanton Schwyz über ein Burka-Verbot abgestimmt werden würde, wären Sie dafür oder dagegen?», gaben die Schwyzer eine klare Antwort. Bild: zvg
In St.Gallen und im Tessin ist das Verhüllungsverbot bereits Realität. Unsere Umfrage zeigt, dass auch die Schwyzerinnen und Schwyzer für ein Verbot wären, wenn voraussichtlich noch dieses Jahr darüber abgestimmt wird.

von Nina Gubler

 

Im Jahr 2016 hat der Kanton Tessin als erster Kanton der Schweiz das Verhüllungsverbot eingeführt. St. Gallen zog nach. 2017 wurde die Volksinitiative «Ja zum Burkaverbot» eingereicht. Grundsätzlich geht es darum, dass niemand in der Schweiz sein Gesicht an öffentlichen Orten verhüllen darf. Ausnahmen wären bei einheimischem Brauchtum wie der Fasnacht vorgesehen. Der Bundesrat lehnte jedoch ein nationales Verhüllungsverbot ab und lancierte einen indirekten Gegenvorschlag, welcher im Gegensatz zur Initiative die kantonalen Vorrechte wahren soll. Der Gegenvorschlag beschränkt sich daher eher auf eine Enthüllungspflicht, die besagt, dass beispielsweise Burkas oder Nikabs im Kontakt mit den Behörden verboten werden. Dies dient zur Identifizierung der entsprechenden Person.

Da das Schweizer Stimmvolk voraussichtlich dieses Jahr über ein Verhüllungsverbot abstimmen wird, wurden die Schwyzerinnen und Schwyzer vom Forschungsinstitut publitest-mafo concept GmbH im Auftrag unserer Zeitung befragt. «Wenn im Kanton Schwyz über ein Burkaverbot abgestimmt werden würde, wären Sie eher dafür oder dagegen?», lautet dabei die Frage. Seit 2013 wird die Frage in unserer jährlichen Umfrage gestellt.

Schwyzer sind kritischer geworden

Grundsätzlich sind die Schwyzerinnen und Schwyzer über alle fünf befragten Jahre «eher» oder «klar» dafür. Die Befragten wurden seit 2013 sogar kritischer: Waren 2013 noch 35 Prozent klar dafür, sind es 2019 schon 48 Prozent. Auch je nach Bildung sind Unterschiede zu erkennen. 30 Prozent der Befragten mit höherem Bildungsstand sind dagegen. Bei
den Befragten mit eher -tiefem Bildungsstand sind nur 13 Prozent dagegen. Nur 2 Prozent davon sind «klar dagegen».

Die mittlere Altersklasse (35 bis 54) ist mit 56 Prozent am stärksten «klar dafür». Die jüngste Altersklasse (14 bis 34) ist bei «klar dafür» mit 32 Prozent deutlich unter den beiden anderen Altersgruppen. 

Zwischen Inner- und Ausserschwyz sind keine grossen Unterschiede zu erkennen. Auch bei den Frauen und Männern ist es ungefähr ausgeglichen. 49 Prozent der Männer und 47 Prozent der Frauen sind «klar dafür». 

Repräsentative Umfrage

Das Forschungsinstitut publitest – mafo concept GmbH in Zürich hat im Auftrag unserer Zeitung 430 Personen im Kanton Schwyz zu verschiedenen Themen befragt. Die Telefoninterviews wurden im Zeitraum vom 22. Oktober bis 14. November durchgeführt. Befragt wurden Personen ab 14 Jahren.

 

Nina Gubler