Die Wägitaler Bauern hatten vor 100 Jahren nicht nur unter dem Bau der Staumauer und der anschliessenden Flutung des Talbodens zu leiden. Viele ihrer Alpen wurden im Sommer 1920 mit einem Weide- oder Stallbann belegt, das heisst, die Tiere durften nicht mehr ins Freie. Der Bezirkstierarzt gab am 13. Juli 1920 im March-Anzeiger entsprechende Anweisungen. Die Gebiete wurden aufgeteilt in verseuchte Alpen, eine Infektionszone und eine Sicherungszone. Als Meldestationen fungierten gemäss Mitteilung der «Polizeiposten Innerthal und Polizeiposten gross Feldrederli».
Impfungen brachten die Wende
Alt Kantonstierarzt Joseph Risi aus Arth hat es noch selbst erlebt, wie sich sein Vater, der ebenfalls Tierarzt war, nach der Arbeit zu Hause draussen auf dem Platz warm badete und mit Seife wusch. Als eine andere Hygienemassnahme habe man vor die Ställe ein Säge-mehlbett getränkt mit Natronlauge gestellt, durch das alle Besucher waten mussten.
«Dass die Maul- und Klauenseuche in der Schweiz ausgelöscht werden konnte, haben wir den flächendeckenden Impfungen der Tiere zu verdanken», erklärt Risi. Man habe den Impfstoff aus Frankreich bei Paarhufern jeglichen Alters über viele Jahre hinweg jährlich angewendet.
Dieser Artikel erscheint am 9. Januar in voller Länge im March-Anzeiger und Höfner Volksblatt.