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Sport
16.02.2021
16.02.2021 15:27 Uhr

«Wird nicht gelockert, muss eine Verschiebung auf 2022 ins Auge gefasst werden»

Für Richard Föhn ist die Unsicherheit in der Planung die grösste Hürde. (Fotomontage: Erhard Gick)
Für Richard Föhn ist die Unsicherheit in der Planung die grösste Hürde. (Fotomontage: Erhard Gick) Bild: Erhard Gick
Ob der Schwyzer Kantonalschwinget stattfinden kann, ist fraglich. Das OK um Präsident Richard Föhn steht vor grossen Herausforderungen.

In rund drei Monaten sollen die «Bösen» am diesjährigen Schwyzer Kantonalschwingfest in Muotathal zusammengreifen. Der Countdown läuft ins Ungewisse. Planen, wenn man eigentlich nicht planen kann, ist für die Organisatoren schwierig. Flexibilität ist das Zauberwort in der Corona-Pandemie. Auch die Veranstalter des Schwingklubs Muotathal stehen vor grossen Herausforderungen und einigen Problemen. Diese erläutert im Interview der OK-Präsident des Schwyzer Kantonalschwingfestes vom 9. Mai, Richard Föhn.

Wie geht es Ihnen in diesen Zeiten der grossen Unsicherheiten?
Die Pandemie beschäftigt mich seit fast einem Jahr sowohl im Beruf als auch als OK-Präsident des Schwyzer Verbandsanlasses. Als Treuhänder habe ich momentan sehr viel zu tun. Immer wieder frage ich mich auch, was die Pandemie für unser Fest am 9. Mai bedeutet. Ein kleiner Trost ist für mich, dass der Schwingsport immer noch ein Hobby ist und davon keine Existenz abhängt.

Wie ist die Stimmung im Organisationskomitee?
Die Stimmung in unserem Team ist nach wie vor sehr gut. Diese Feststellung machte ich anlässlich der letzten virtuell durchgeführten Sitzung vom vergangenen Montag. Alle Mitglieder sind noch dabei und unterstützen sich gegenseitig. Sie sind flexibel und ziehen am gleichen Strick.

Was ist gegenwärtig das grösste Problem?
Die grosse Unsicherheit in der Planung. Man weiss nicht, unter welchen Umständen das Fest ablaufen wird und ob es überhaupt ausgetragen werden kann. Das färbt auch auf die Motivation ab.

«Eine erneute Verschiebung ist nicht auszuschliessen.»

Das Zürcher Kantonalschwingfest, welches wie das Schwyzer Kantonalfest am 9. Mai zur Austragung kommen sollte, wurde bereits verschoben. Droht dem Schwyzer Fest nun das gleiche Schicksal?
Eine zweite Verschiebung nach 2020 ist nicht völlig auszuschliessen. Wenn der Lockdown Ende Februar nicht gelockert, sondern noch verlängert wird, dann müssen wir eine Verschiebung ins Jahr 2022 ins Auge fassen. Eine Verschiebung in den Sommer 2021 kommt für uns nicht in Frage. Viel hängt jetzt davon ab, wann der Bundesrat die Kontaktsportarten wieder zulässt. Die Schwinger benötigen nach der Rückkehr ins Sägemehl eine Trainings- und Aufbauphase von rund einen Monat. Spätestens Anfang April müssten sie damit beginnen können, ansonsten kommen auch wir unter Zugzwang.

Normalerweise kommen einige Tausend Besucher ans Schwyzer Kantonalfest. 2019 in Bennau waren es 3850. Eine solche Grösse wird heuer kaum möglich sein. Wie sieht Ihre Planung aus?
Wir gehen momentan von zwei Varianten aus. Ein Kantonalfest mit 1000 Zuschauerinnen und Zuschauern und eines ohne Publikum. Die Grösse können wir je nach Situation noch kurzfristig definieren.

«Ein Stream wäre eine gute Möglichkeit und sollte realisierbar sein.»

Wird das Schwingfest per Stream übertragen?
Das wäre sicher eine sehr gute Möglichkeit und sollte realisierbar sein. So könnten wir das Fest als digitales Angebot unter die Fans bringen. Diesbezüglich laufen Gespräche mit den anderen Kantonalen OK und mit dem Innerschweizerischen Schwingerverband.

Begrenzte oder gar keine Zuschauer bedeuten weniger Einnahmen. Wurde das Budget entsprechend angepasst?
Wir haben die Kantonalfeste in Muotathal schon immer unkompliziert und in einem einfachen Rahmen ohne grosses Rahmenprogramm durchgeführt. Zudem schauen wir darauf, möglichst wenige Kosten zu generieren. Der Schwingklub verfügt für seinen alljährlichen Muotathaler Schwinget auch über viel Material, welches für ein Fest benötigt wird. Die Kosten bleiben dank der schon vorhandenen Infrastruktur und dem grossen Entgegenkommen von Gemeinde und Bezirk in einem überschaubaren Rahmen. Einen Mehraufwand gibt es sicher für die vorgegebenen Schutzkonzepte. Unser Ziel ist es, finanziell mit einer schwarzen Null abzuschliessen. Wichtig ist für uns aber auch, dass wir den Schwingern und Fans einen optimalen Wettkampf bieten können.

Simon Gerber, Schwing-Korrespondent March24 & Höfe24