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15.02.2021
15.02.2021 17:51 Uhr

Polizei verteilte rund 100 Ordnungsbussen

Polizisten der Kantonspolizei Schwyz machen Zuschauer auf die Corona-Vorschriften aufmerksam. (Bilder: Silvia Gisler)
Polizisten der Kantonspolizei Schwyz machen Zuschauer auf die Corona-Vorschriften aufmerksam. (Bilder: Silvia Gisler) Bild: Silvia Gisler
Fasnacht ist eigentlich abgesagt, Umzüge sowieso, doch in Einsiedeln sieht das heute ganz anders aus: Über 1'000 Personen trafen sich zum traditionellen Süühudi-Umzug. Die Polizei verteilte vor Ort Bussen.

Über 1'000 Besucherinnen und Besucher am Strassenrand und ein Fasnachtsbetrieb, als würden die Corona-Massnahmen gar nicht existieren: Die Aufnahmen von den wilden Sühudi heute in Einsiedeln haben im ganzen Land erstaunt. 

Im Vergleich zu anderen Kantonen drückte man in Schwyz bislang oft ein Auge zu, wenn in Menschenansammlungen gegen die Corona-Vorschriften verstossen wurde. Meistens zeigten mahnende Worte Wirkung, seien es Gäste vor einem Take-away oder Teilnehmer am Küssnachter Klausjagen. Nach den heutigen Bildern zeichnet sich eine härtere Gangart ab.

Bild: Silvia Gisler

Spontaner Umzug?

Auf Social Media publizierte die Kapo heute Mittag den Aufruf: «Verzichtet auf fasnächtliches Treiben, meidet Ansammlungen von Personen.» Man hat Bussen in Aussicht gestellt. Vorkommnisse wie heute in Einsiedeln seien «regelwidrig und nicht tolerierbar». Es war der erste unmissverständliche Aufruf auf Twitter seit Beginn der Corona-Massnahmen.

Offiziell ist der Sühudi-Umzug keine Veranstaltung. Er bildet sich spontan. Der Verkehr lief auch in den Morgenstunden regulär. Es gab keine Strassensperrungen. Die meisten Automobilisten machten aber angesichts der Menschenmenge rasch rechtsumkehrt.

Zuerst Abmahnung, dann Bussen

Die Kantonspolizei intervenierte in einer ersten Phase mit der bewährten Strategie der Abmahnung. Als dies keinen Erfolg zeigte, ging sie dazu über, die Anwesenden zu büssen. Daraufhin zerstreuten sich die Menschenansammlungen. Insgesamt wurden rund 100 Ordnungsbussen ausgestellt, wie die Kantonspolizei in einer Medienmitteilung schreibt. «Um weitere Ansammlungen, wie sie sich unter anderem auch vor Take-away-Ständen bildeten, zu verhindern, erklärten sich die Betreiber im Gespräch mit der Kantonspolizei Schwyz bereit, diese für heute zu schliessen», heisst es weiter.

Nationalrat Alois Gmür feiert mit

Mittem im Fasnachtsgetümmel ist auch Alois Gmür zu finden, der in Einsiedeln auf die Fasnacht 2021 anstiess. «Fasnacht ist wie ein Virus», sagte der Nationalrat gegenüber «20minuten». Es sei eine traurige Fasnacht, so Gmür, «aber trotzdem muss man sich austoben können». Deshalb sei wichtig, dass es Fasnacht auch dieses Jahr gebe. «Fasnacht kann man nicht verbieten.»

Dä schöinsti Süühuufe vo dä Welt! Wild, unorganisiert und frech!

Gepostet von Einsiedler Fasnacht am Montag, 15. Februar 2021
Anouk Arbenz, Redaktion March24/Höfe24