Im September 2019 verunfallte der Höfner Roman Späni in den Badenferien auf Kap Verde und ist seither vom fünften Halswirbel abwärts gelähmt (wir berichteten im Juni 2020). Dank seines Ehrgeizes und der positiven Einstellung hat Späni schnell gelernt, mit dem Rollstuhl und der neuen Situation umzugehen. Er wünschte sich jedoch, selbständiger sein zu können, denn für verschiedene Handlungen im Alltag war er nach wie vor auf Hilfe angewiesen.
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Da die Wohnung in Freienbach im ersten Stock ist, musste Roman Späni mit Helfern erst eine Treppe überwinden, wenn er nach Hause kam oder einen Termin hatte. Für längere Strecken, etwa nach Nottwil, war die Autofahrt jeweils mit viel Aufwand verbunden. «So ging ich nicht gerne aus dem Haus», gesteht Späni. Ausserdem hatte im Auto nie die ganze Familie Platz und Roman Späni brauchte immer Hilfe beim Ein- und Aussteigen. «Ich hätte gerne einmal meine beiden Söhne chauffiert, aber das ging leider nicht».
Heute, etwas mehr als ein halbes Jahr später, wird dies erstmals wieder möglich sein: Der Gönnerverein Power Ants, dem heute rund 200 Mitglieder aus dem Umfeld der Familie angehören, hat Roman Späni einen Familienbus angeschafft – perfekt eingerichtet, sodass Späni alleine ein- und aussteigen und damit fahren kann.
Mehr Selbständigkeit erlangt
Die Anschaffung des Mercedes-Busses war nur möglich dank der Unterstützung zahlreicher Gönner. Freunde von Roman Späni haben im Juni eigens eine Webseite für ihn kreiert, um Gönner zu mobilisieren. So kamen die 60'000 Franken schnell zusammen, die das stolze Gefährt kostete. Roman Späni ist überglücklich und dankbar, dass ihm so der Wunsch nach mehr Selbständigkeit und Mobilität innert so kurzer Zeit erfüllt werden konnte.
«Das war ein grosser Glücksfall», sagt Späni. Für so einen Familienbus zahlt man nämlich gerne um die 90'000 Franken, doch Späni war zufällig mit einem privaten Verkäufer in Verbindung gebracht worden, der den behindertengerecht umgebauten Wagen gesundheitsbedingt verkaufen musste. «Für mich war es ideal, weil das Fahrzeug schon eine Hebebühne zum Ein- und Aussteigen mit dem Rollstuhl und Allradantrieb hatte», erzählt Späni weiter.

Da der Verkäufer einen geringeren Verletzungsgrad aufwies als Roman Späni, musste der Bus zusätzlich auf die Bedürfnisse des 43-Jährigen umgebaut werden. «Die Bedienung des Autos musste komplett auf mich angepasst werden.
Grosse Dankbarkeit
Ende Januar durfte der Freienbacher den Mercedes mit allen Umbauten im Verkehrsamt vorführen. Nachdem Späni bereits Fahrstunden genommen hatte, musste er mit einem Experten und einer Vertreterin der IV seine Fahrtauglichkeit unter Beweis stellen. Nach erfolgreicher Fahrprüfung durfte er überglücklich Führerausweis und Nummernschild in Empfang nehmen. «Ich fühlte mich wie damals nach bestandener Fahrprüfung», erinnert sich Späni. Seither war er zweimal alleine im Auto unterwegs. «Ich brauche noch etwas Übung», gesteht Späni lachend. «Aber das Auto ist ein Traum und gibt mir ein Gefühl von Freiheit.»
Vollständiger Artikel in den Printzeitungen «March-Anzeiger» und «Höfner Volksblatt» vom 11. Februar zu lesen.