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Altendorf
08.02.2021
08.02.2021 18:14 Uhr

Welt-Firma lässt sich in Altendorf nieder

Hightech-Unternehmen mit weltweiter Ausstrahlung sind zumindest in den Höfen und der Untermarch eigentlich nichts Besonderes mehr. Dass nun aber der amerikanische Software-Gigant Palantir von der Bahnhofstrasse 1 in Altendorf aus (Bild, mit eigener Bushaltestelle und Bahnhof in der Nähe) seinen Europa-Hub ausbauen will, darf schon als wirtschaftlicher Coup bezeichnet werden.  (Bild: Andreas Knobel)
Hightech-Unternehmen mit weltweiter Ausstrahlung sind zumindest in den Höfen und der Untermarch eigentlich nichts Besonderes mehr. Dass nun aber der amerikanische Software-Gigant Palantir von der Bahnhofstrasse 1 in Altendorf aus (Bild, mit eigener Bushaltestelle und Bahnhof in der Nähe) seinen Europa-Hub ausbauen will, darf schon als wirtschaftlicher Coup bezeichnet werden. (Bild: Andreas Knobel) Bild: Palantir
Der Tech-Riese Palantir will in Altendorf seinen Europa-Hub aufbauen und Dutzende von Stellen schaffen. Der Kanton Schwyz hat den Deal miteingefädelt, die Gemeinde Altendorf weiss bis heute von nichts.

«Der Kanton Schwyz landet einen Coup.» Das schrieb die «Handelszeitung» zu einer Firmenneuansiedlung im Kanton Schwyz. Konkret: Der amerikanische Tech-Riese Palantir hat sich entschieden, in Altendorf seinen Europa-Hub aufzubauen. Das bedeutet, dass unter anderem 20 bis 40 hoch qualifizierte Softwareingenieure künftig in der Regionarbeiten werden.

Enormes Potenzial vorhanden

Dabei soll es sich sogar erst um einen ersten Schritt handeln. Das bestätigte Urs Durrer, der Vorsteher des kantonalen Amtes für Wirtschaft, gegenüber der «Handelszeitung» und ergänzte: «Es werden qualifizierte Arbeitsplätze sein.» Nach dieser Zeitung vorliegenden Informationen sollen die Büros an der Bahnhofstrasse 1 in Altendorf eingerichtet werden.

Bei diesem Zuzug soll offenbar nicht die günstige Steuersituation im äusseren Kantonsteil, sondern die Nähe zum Wirtschaftsgrossraum Zürich und zum Flughafen für die Standortwahl entscheidend gewesen sein. Zudem bildete sich in den letzten Jahren in der Region Pfäffikon, Altendorf und Lachen ein Cluster für Healthtech, Fintech und künstliche Intelligenz. Palantir will von diesem Pool hoch qualifizierter Techniker profitieren.

Kanton mit dabei, Gemeinde nicht

Wer aber hat diesen Coup eingefädelt? «Die Firma Palantir ist aktiv auf uns zugekommen und wir haben die Ansiedlung dieses grossen Techkonzerns in den letzten Monaten begleitet», schreibt Urs Durrer auf Anfrage. Ziemlich überrascht zeigt man sich jedoch bei der Gemeinde Altendorf. Sie seien überhaupt nicht involviert gewesen und hätten diese Neuigkeit aus der «Handelszeitung» erfahren müssen, lässt Gemeindeschreiber Roger Spieser einen gewissen Unmut durchblicken.

Dimensionen von Weltformat

Es wird sich also weisen, wie sich diese Weltfirma in der Region integrieren kann und will – oder ob einfach vermehrt englischsprechende Expats nach Altendorf pendeln. Palantir-Chef Alex Karp jedenfalls, so die «Handelszeitung», schätzt die Schweiz als pragmatischen Wirtschaftsstandort. Aber auch die Langlaufloipen, welche er regelmässig frequentiere, schätze er sehr.

In Europa ist der Softwareriese mit Ablegern in London, Paris und München präsent. Welche Dimensionen hinter diesem Unternehmen stecken, zeigte vor wenigen Wochen der Gang an die New Yorker Börse. Dabei startete Palantir durch – der Börsenwert beträgt heute rund 56 Milliarden Dollar und hat sich innert kürzester Zeit glatt verdreifacht. Die Firma ist damit derzeit gleich viel wert wie die Grossbank UBS.

Andreas Knobel, Redaktion March24 und Höfe24