Vor 50 Jahren stimmte die Schweiz über die Einführung des Frauenstimmrechtes ab. Nachdem dieselbe Abstimmung 1959 gescheitert war, konnte diesmal die Mehrheit der Schweizer Stimmbürger überzeugt werden. Im Kanton Schwyz gelang dies jedoch nicht. Ausser Lachen, Freienbach und Wollerau lehnten alle Gemeinden das Stimmrecht ab. Wangen und Einsiedeln gelang die Mehrheit nur für das kantonale Stimmrecht, nicht aber für das in den Gemeinden.
Nur national stimmen
Dieses Resultat führte dazu, dass die Schwyzer Frauen für einige Zeit zwar national stimmen konnten, auf Kantons- und Gemeindesebene aber immer noch patriarchisch bestimmt wurde.
Betrachtet man die Debatte dazu in den Medien, kann dieses Resultat teilweise überraschen: Die Argumente der Befürworter waren stark vertreten. Doch wenn man die emotionale Argumentation der Gegner zum Vergleich heranzieht, wird klar, dass die Debatte ausserhalb der Medienwelt anders stattgefunden haben muss, als geschrieben steht.
«Dass eine Anzahl von Frauen sich politisch zu betätigen wünscht, besagt ebenso wenig zugunsten des Frauenstimmrechts, wie es etwas gegen das Männerstimmrecht besagt, wenn eine Anzahl von Männern die politische Betätigung nicht wünscht.» Aussagen wie diese, welche sich häufig untereinander widersprachen, legten nahe, wie bemüht viele der Schwyzer waren, den Frauen keine politische Macht zuzusprechen. Die Stimmbeteiligung im Kanton Schwyz lag bei 56%, was im Vergleich mit sonstigen Abstimmungen eher hoch war.