Letzte Woche hat das Schwyzer Bildungsdepartement entschieden, weiterhin an allen Schwyzer Schulen am Präsenzunterricht festzuhalten. Präventiv wurde jedoch der Sportunterricht für die Sek-, Gymi- und Berufsschüler eingeschränkt. Dies, «da sich die pandemische Situation insbesondere aufgrund der neuen Mutationen des Virus jederzeit rasch verändern kann».
Theorie als letzter Ausweg
Wenn man die Sportkleidung zu Hause vergessen hat, gilt dies nicht als Entschuldigung, dem Turnunterricht fernzubleiben. Er findet seit Montag in den Strassenkleidern statt.
Michael Kälin ist Turn- und Sportlehrer ETH am BBZ Pfäffikon sowie an der Stiftsschule Einsiedeln und arrangiert sich mit den neuen Vorgaben. Er sagt: «Wir hatten etwas mehr Vorlauf. So ab Anfang letzter Woche wurden wir informiert, dass es so weit kommen könnte.» Das heisst, es blieb genügend Zeit, sich ein Alternativprogramm auszudenken.
Die Schüler kommen also seit Montag mit ihren Privatkleidern und Hallenschuhen ins Turnen. Was macht man da? «Zum Beispiel Yoga, Stretching und Entspannungsübungen sind möglich, dazu Jonglieren mit Bällen oder Keulen, Tischtennis oder Tanz-Choreografien wie Jerusalema.» Natürlich immer mit dem nötigen Abstand und mit Maske.
Theoretisch wäre auch ein Ausflug in die Sporttheorie möglich. «Ich habe Kollegen, die das ins Auge fassen. Ich bin jedoch der Meinung, dass sich die Schüler bewegen müssen», so Kälin. Vor allem in der Berufsschule wäre Theorie im Sportunterricht für ihn der allerletzte Ausweg.
Schwer nachvollziehbar
Trotzdem seien die neuen Massnahmen «immer noch besser als Fernunterricht», betont Kälin. Wenn er jedoch sehe, wie nahe sich die Schüler zum Teil auf dem Schulhof oder im öV kommen, sei es «schwer nachvollziehbar», warum die neuen Regeln für den Sportunterricht nötig seien.
Die neusten Massnahmen betreffend Turnen sind durch den Kanton zeitlich begrenzt – vorerst bis zu den Sportferien. Danach hoffen Kälin und seine Berufskollegen auf eine Normalisierung. Bisher seien am BBZ in Pfäffikon gar keine ganzen Klassen in Quarantäne gewesen, nur jeweils einzelne Schüler fehlten.