Seit über 50 Jahren gehört sie zur Tradition der Märchler Fasnacht: die Grundgässli Poscht. Die Fasnachtszeitung erscheint – wie die Siebner Guggenmusik es nennt – «regelmässig am Schmutzigen Donnerstag» und in einer Auflage von rund 2'000 Exemplaren. Und obwohl es in diesem Jahr keine offizielle Fasnacht gibt, nehmen die Grundgässler auch heuer wieder Personen aus der ganzen March auf die Schippe.
Die Redaktion der Grundgässli-Poscht ist mit Tatendrang dabei, Missgeschicke und Pannen zusammenzutragen. «Wir sind dankbar um jede Idee», sagt Pressechef Albert Winet. Denn nicht nur Corona machte die Suche nach lustigen Episoden schwierig, sondern es sei allgemein schwierig, die Leute zu erreichen. «Früher kannte jeder jeden», so Winet.
Wer also seinen Nachbarn oder Kollegen noch «anschwärzen» will, kann dies bis am 19. Januar via zeitung@evgs.ch tun. Wie Winet ausführt, könne man aber das ganze Jahr hindurch Storys zusenden. So oder so wird die diesjährige Zeitung aber nur halb so dick sein wie gewohnt. «Wir machen nur 16 statt 32 Seiten.» Da die Produktionskosten bleiben, bleibt auch der Preis gleich.
Am Bahnhof, in Verkaufsstellen und per Hauslieferdienst
Verkauft wird die Fasnachtszeitung wie gewohnt am Schmutzigen Donnerstag ab 5 Uhr am Bahnhof Siebnen-Wangen und ab 6 Uhr am Bahnhof Lachen. Auch ist sie in diversen Verkaufsstellen in der ganzen March erhältlich.
Aufgrund der Corona-Situation können die Grundgässler ihre Poscht nicht wie üblich in den Restaurants unter die Leute bringen. Deshalb zeigen sich die Männer innovativ und bieten den Hauslieferdienst an. Wer sich bis am 5. Februar anmeldet, erhält die Zeitung am Abend des Schmutzigen Donnerstags, also am 11. Februar, an die Haustüre geliefert.
Erstmals kein neues Gwändli am Chlinä Ziischtig
Am Chlinä Ziischtig verleihen die Grundgässler traditionell den Lächler für besondere Dienste und präsentieren ihr neues Gwändli. Winet: «Es ist ein Novum in der Geschichte des Grundgässlis, dass es kein neues Kostüm gibt.» So wird die Männerclique das Kostüm mit dem Motto Hannya – eine Figur aus der japanischen Mythologie – , welches letztes Jahr am Chlinä Ziischtig vorgestellt wurde, bis zum Güdelmändig im Jahr 2022 tragen.
Auch der Lächler wird nicht öffentlich verliehen. «Es gibt aber ein spezielles Prozedere.» Mehr will der Pressechef dazu nicht sagen. «Das steht dann in der Grundgässli-Poscht», sagt er lachend.