Als der Schwyzer Staatshaushalt im Ungleichgewicht lag, wurde das Schulgeld an den kantonalen Mittelschulen auf das Jahr 2016/2017 um 200 Franken auf 700 Franken jährlich erhöht. «Dieser Elternbeitrag ist, mit anderen Kantonen verglichen, sehr hoch angesetzt. Viele Kantone kennen an Mittelschulen gar keine Schulgelder», schrieben Kantonsrat Dominik Blunschy (CVP, Ibach) und 17 Mitunterzeichner diesbezüglich im letzten Juni in einem Postulat.
Ein Standortnachteil?
Die Parlamentarier zeigen sich besorgt: «Der Elternbeitrag darf unter keinen Umständen den Entscheid beeinflussen, ob ein Kind an eine kantonale Mittelschule geht oder nicht. Die Chancengleichzeit scheint beeinträchtigt, ein Standortnachteil im Kanton Schwyz gegeben.» Deshalb forderten sie den Regierungsrat auf, einen Schulgeld-Vergleich mit anderen Kantonen anzustellen und zu berechnen, ob ein Schulgeld notwendig sei.
Heute wird in sieben von 26 Kantonen ein Schulgeld an Mittelschulen erhoben. Am tiefsten ist es in Fribourg mit 375 Franken, höher als in Schwyz jedoch in der Waadt (720 Fr.) und in Obwalden (800 Franken). In manchen Kantonen wird zwar kein Schulgeld, dafür aber Gebühren für die Administration erhoben, was faktisch einem Schulgeld gleichkommt, zum Beispiel im Kanton St. Gallen 200 Franken.
Bis zu einer Million würde fehlen
Der Regierungsrat betont die Vorteile des Schwyzer Mittelschulgelds. Es trage einerseits zum Kostenbewusstsein für Schüler und Eltern bei. Andererseits werde der Betrag von 700 Franken als «angemessen und tragbar» erachtet. Es bestehe zudem die Möglichkeit zur Unterstützung mittels Stipendien. Auch eine Umfrage unter den Schulleitungen der Mittelschulen habe ergeben, dass bei den jetzigen Schulgeldern kein Änderungsbedarf bestehe.
Wenn die Schulgelder ganz aufgehoben würden, ergäbe dies jährlich Mindereinnahmen von knapp 610'000 Franken, um die der Globalbeitrag des Kantons an die kantonalen Mittelschulen erhöht werden müsste. Müssten wegfallende Schulgelder auch noch für die privaten Mittelschulen (rund 620 Schüler) kompensiert werden, würde dies für den Kanton weitere Mehrkosten von über 430'000 Franken generieren. Eine Senkung des Schulgeldes um 200 Franken ergäbe laut Berechnungen der Regierung Mindereinnahmen von knapp 180'000 Franken.