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Sport
18.12.2020

Muriel Züger darf an die EM in Finnland

Blick nach oben: Muriel Züger hat es geschafft, ein Aufgebot für die Europameisterschaft in Finnland zu erhalten. (Bilder: franz Feldmann)
Blick nach oben: Muriel Züger hat es geschafft, ein Aufgebot für die Europameisterschaft in Finnland zu erhalten. (Bilder: franz Feldmann) Bild: Franz Feldmann
Die Galgener Schützin macht in ihrer noch jungen Karriere den nächsten, erfolgreichen Schritt. Am Donnerstag ist sie für die Schweizer EM-Mannschaft 10 Meter Luftgewehr selektioniert worden.

Noch ist es nicht lange her, da hat Muriel Züger davon gesprochen, dass sie gerne mit der Schweizer Elite-Schützen-Nationalmannschaft an internationalen Titelkämpfen teilnehmen möchte. Nun ist ein erster Schritt für diesen Traum gemacht. Gestern erhielt sie vom Schweizer Verband die Bestätigung, dass sie Teil des dreiköpfigen Aufgebots für die Europameisterschaft im finnischen Lohja sein wird.

Was hat dazu geführt? «Es war ein veritabler Schlussspurt», so Züger überglücklich. Was meint sie damit? Die Galgenerin konnte in den letzten Monaten mit ihren Resultaten überzeugen. Beim Finale des Glarner Sommercups sowie an gleicher Stelle im Buchholz in Glarus beim Finale der Swiss Shooting Masters stand sie zweimal auf dem Podest, stach im Verlauf des Wettbewerbs hochkarätige Gegner im direkten Duell aus.

«Im Trainig konnte ich nochmals einen Schritt nach vorne machen, nun sind Wettkämpfe für mich sehr wichtig für das Feintuning und das Finden der perfekten Strategien.»
Muriel Züger, Schützin aus Galgenen

Nun brauchts Wettkampfhärte

Ansonsten war es, wie für alle anderen Sportler auch, kein einfaches Jahr. «Die wichtigen internationalen Wettkämpfe in Dortmund, Berlin, Hannover und Pilsen konnten alle nicht stattfinden», bedauert Züger. Wettkampfhärte, die Züger nun braucht: «Im Trainig konnte ich nochmals einen Schritt nach vorne machen, nun sind Wettkämpfe für mich sehr wichtig für das Feintuning und das Finden der perfekten Strategien.» Aber das geht allen Konkurrentinnen und Konkurrenten so. «Immerhin konnten wir in der Schweiz noch Schiessen», ist Muriel Züger froh. Denn andere Nationen hat es schlimmer erwischt. Diese Schützinnen und Schützen mussten zuhause bleiben. Der Schweizer Schiesssportverband Swiss Shooting SSV hat sich für seine Athletinnen und Athleten etwas Besonderes ausgedacht.

Enges Rennen um EM-Selektion

Am 1. Chlousen-Cup in Schwadernau konnten die Kaderschützinnen und -schützen des SSV letzte Resultate für die Selektion der Druckluft-EM in Finnland sowie für das Weltcup-Team schiessen. An drei Wettkampftagen, von Donnerstag, 10. bis Samstag, 12. Dezember, massen sich die Elite sowie die Junioren in je einem Wettbewerb Pistole und Gewehr 10m. Für die drei Erstplatzierten gab es zudem die Möglichkeit, ein stattliches Preisgeld in der Gesamthöhe von 9100 Franken zu gewinnen.

Bei den Luftgewehrschützinnen und -schützen zeigte Muriel Züger, was in ihr steckt: Mit 627.4, 626.5 und 624.4 Punkten liess sie die Konkurrenz hinter sich und durfte ebenfalls das begehrte Preisgeld von 1000 Franken mitnehmen. Auf Rang 2 folgt Silvia Guignard (Zürich), den dritten Rang erzielte Chiara Leone (Frick). Am vorletzten Wochenende konnte Muriel Züger beim dritten und vierten Wettkampf der Swiss Shooting Masters erneut überzeugen. Zwar gewann die in diesem Jahr überragende Nina Christen (Wolfenschiessen) den dritten Wettkampf mit 634.5 Punkten, Züger setzte sich mit 626.3 Zählern auf den vierten Rang. Im Wettkampf darauf liess die bald 23-jährige Galgenerin nichts anbrennen. Sie liess die gesamte Konkurrenz hinter sich und stieg damit zuoberst auf das Podest.

Nun gilt die volle Konzentration der EM-Vorbereitung. Bild: Franz Feldmann

Erstes Mal Nationalmannschaft

«Ich freue mich riesig auf meine erste EM mit dem Luftgewehr und auf den ersten internationalen Wettkampf seit langem. Ich kann es kaum erwarten», strahlt Züger. Denn es ist ihre erste Berufung in die Nationalmannschaft. Der Kampf um den dritten Startplatz war hart und spannend. Nina Christen sowie Chiara Leone waren aufgrund ihrer Resultate so gut wie gesetzt. Eine starke Konkurrentin war die ein Jahr jüngere Franziska Stark (Rorschach), welche am dritten Wettkampf der Shooting Masters ganz knapp vor Züger platziert war. Aber im vierten Wettkampf blieb Stark drei Punkte hinter der Galgenerin zurück. Jetzt hofft Muriel Züger einzig noch, dass die Wettkämpfe vom 26. Februar bis zum 8. März in Lohja auch tatsächlich stattfinden werden. Ab sofort laufen die Vorbereitungen.

Franz Feldmann, Sportredaktion March24 & Höfe24