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17.12.2020
17.12.2020 10:00 Uhr

45-Millionen-Weltneuheit aus dem Kanton Schwyz

Das V-Bahn-Projekt von Grindelwald Grund auf den Männlichen beziehungsweise zum Eigergletscher verkürzt die Reisezeit auf das Jungfraujoch und in das Skigebiet um 47 Minuten. (Bild: Keystone)
Das V-Bahn-Projekt von Grindelwald Grund auf den Männlichen beziehungsweise zum Eigergletscher verkürzt die Reisezeit auf das Jungfraujoch und in das Skigebiet um 47 Minuten. (Bild: Keystone) Bild: Keystone
Der Seilbahnbauer Doppelmayr/Garaventa baute die spektakuläre Dreiseilumlaufbahn zum Eigergletscher.

Im Berner Oberland sorgt der Goldauer Seilbahnbauer Garaventa zusammen mit Doppelmayr für Aufsehen. Für nicht weniger als 45 Millionen Franken konnte neu eine 3S-Bahn umgesetzt und eröffnet werden, die sich sehen lässt.

Der Eiger Express aus den Goldauer Fabrikationshallen ist ein Meilenstein für die Jungfraubahnen, die Seilbahnbauer und die gesamte Seilbahnbranche. Erstmals kombiniert eine Seilbahn vollautomatischen Personen- und Güterbetrieb und beweist damit die Leistungsstärke von Garaventa für innovative Transportlösungen.

In einer Fahrzeit von 15 Minuten überwindet die Gondelbahn 1385 Höhenmeter. 44 Gondeln mit jeweils 26 Sitzplätzen bieten den Besuchern Platz und Aussicht auf die Bergwelt. Die Gondeln sind mit Sitzheizung ausgestattet, zwei Infotainment-Bildschirme liefern GPS-gesteuerte Informationen und sorgen für Unterhaltung und Information während der Fahrt. Dazu gehört auch die VIP-Kabine. Sie trägt die Glückszahl 888, ist exklusiv ausgestattet und lässt mit rotem Teppich, Bodenbeleuchtung, drehbaren Leder­sesseln und einer Champagnerbar keine Wünsche mehr offen. Ein Sternenhimmel mit Hunderten Lichtpunkten vervollkommnet die Luxusfahrt.

«Das Projekt macht mich stolz»

Der Eiger Express sei aus verschiedenen Gründen speziell, sagt Arno Inauen. Der Garaventa-CEO betont, dass es sich hier um die schwerste und schnellste sogenannte 3S-Bahn handelt, welche das Goldauer Unternehmen je gebaut hat. Inauen: «Jedes Fahrzeug erzeugt während der Fahrt Strom, mit dem wir die permanente Sitz- und Scheibenheizung, die Beleuchtung in der Kabine oder das Videospiel speisen.» Das Projekt zeige zudem, was das Garaventa-Team auch in der turbulenten Zeit zu erreichen imstande sei. Inauen: «Das macht mich stolz.»

Ob VIP-Kabinen dereinst Standard werden, könne Inauen nicht sagen. Aber Komfort in Seilbahnen sei tatsächlich ein Trend, dem immer mehr Betreiber Gewicht geben. Für Seilbahnbauer sei das eine spezielle und schöne Herausforderung. «Wir nehmen die besonderen Wünsche unserer Kunden an und liefern massgeschneiderte Lösungen.»

Jürg Auf der Maur, Bote der Urschweiz