Am 27. Dezember empfängt der HC Davos den HC Lugano. Tags darauf duelliert er sich mit Ambri-Piotta. Am 30. Dezember wird die Partie gegen den EV Zug die Altjahreswoche abschliessen. Eigentlich wäre das alles kaum eine Mitteilung wert. Eishockey über die Feiertage ist in Davos Programm. Seit gefühlt Menschengedenken schaut die Eishockeywelt zwischen Weihnachten und Silvester ins verschneite Landwassertal. Zum 94. Mal hätte dieses Jahr der Spengler Cup stattgefunden. Doch die Corona-Pandemie zwingt das Traditionsturnier in die Knie.
Immerhin bringt das Alternativprogramm National League so viel Trost, dass OK-Präsident Marc Gianola nach der Absage sagte: «Ein bisschen Eishockey gibt es ja doch zu sehen.» Nicht nur in Davos. Acht Meisterschaftspartien sind mittlerweile in der letzten Jahreswoche angesetzt. Und wer weiss, vielleicht kommen gar noch mehr dazu. Jede Lücke im Spielplan hilft, um die zahlreichen wegen des Coronavirus verschobenen Partien nachholen zu können.
Ligapause bleibt bestehen
National-League-Partien während der Spengler-Cup-Woche? Immer wieder tauchten in den vergangenen Monaten Gerüchte auf, wonach dies zur Normalität werden könnte. Auch beim HCD gab es entsprechende Überlegungen. Gianola sagte vor einem Jahr: «Die Durchspiel-Option ist ein Thema.» Ähnlich klang es bei HCD-Präsident Gaudenz Domenig, der schon Monate zuvor von einem solchen Szenario sprach. Das hat finanzielle Gründe: Durchschnittlich 800 000 Franken pro Jahr bezahlen die Bündner den übrigen elf Klubs der National League für den Alleinstehungsstatus ihres Turniers, das dem HCD die Grundlage seiner Existenz sichert. Das ist sehr viel Geld. Erst recht wenn man bedenkt, dass dieser Vertrag 2011 über zehn Jahre abgeschlossen wurde. Im nächsten Winter endet diese Vereinbarung. Eigentlich. Aufgrund des Coronavirus und der Turnierabsage in diesem Jahr haben sich Veranstalter und Klubs darauf geeinigt, den Vertrag zu denselben Konditionen bis 2022 zu verlängern.
Und dann? Mittlerweile ist klar, dass sich an dieser Praxis nichts ändert. Die neu gegründete Aktiengesellschaft der Liga (sprich die zwölf Klubs) wird an der Ligapause festhalten. Und auch beim HCD hat man die Gedankenspiele verworfen, den Vertrag nicht zu verlängern. Der neue Kontrakt läuft voraussichtlich bis 2026 weiter – zu den gleichen Konditionen wie bisher.