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05.12.2020

Hoffen auf das Ende der Durststrecke

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Die Einsiedler Brauerei Rosengarten hat im Corona-Jahr ein Fünftel weniger Bier produziert.

Was den Bierkonsum in der Schweiz betrifft, erweist sich das Braujahr 2019/20 wider Erwarten als robust. Provisorische Zahlen sagen einen Konsumationsrückgang von lediglich 1,5 Prozent voraus. «Es wird Bier getrunken», freut sich der Einsiedler Braumeister Alois Gmür, «doch hat sich der Konsum ins private Umfeld verlagert. Davon profitieren der Detailhandel und somit die grossen Brauereien, welche über ihre Handelsketten prominent vertreten sind.»

Rote Zahlen erwartet

Während der Schweizer Bier-Import sogar im schwierigen Braujahr um sieben Prozent zulegte – zulasten der einheimischen Marken, waren vor allem unabhängige Klein- und Mittelbrauereien besonders stark vom Umsatzrückgang betroffen. In der Brauerei Rosengarten betrug der Rückgang rund 20 Prozent.

Im Gegensatz zum Braujahr entspricht das Rechnungsjahr dem Kalenderjahr. Abgerechnet wird also erst -Ende Dezember. Doch Gmür geht davon aus, dass der Betrieb rote Zahlen schreiben wird. Bei einem budgetierten Umsatz von 9 Millionen Franken «dürfte uns wohl ein Drittel der Einnahmen fehlen».

Zehn verschiedene Sorten

Trotzdem ist er weiterhin motiviert für seine Aufgaben und verweist auf das breite Sortiment seiner Brauerei – vom Kassenschlager Lagerbier mit rund 75 Prozent Marktanteil, gefolgt vom Einsiedler Spezli, Maisgold, Dinkel, Heubier, Schwyzer Bock bis zu Alpenbier und dem Einsiedler Weizen. 

In vergangener Zeit brachte die Brauerei Rosengarten immer wieder neue Biere heraus. Die jüngsten Neuzugänge heissen Radler und Alkoholfreies Einsiedler mit 0,0 Volumenprozent. Seit wenigen Tagen ist auch das traditionelle Weihnachts-Festbier wieder erhältlich. «Wir müssen uns auf die bisherigen Biersorten konzentrieren», ist Alois Gmür überzeugt. Neue Sorten kosten immer, sowohl auf der Entwicklungs- wie auch der Marketingseite.

Auch wenn der Absatz an alkoholfreiem Bier gesamtschweizerisch erst drei Prozent ausmache, wachse dieser Marktanteil stetig. Dazu rundet das alkoholfreie Einsiedler die Bierpalette des Rosengartens ab.

Eigentlich gelten Advent und Weihnachten als Umsatztreiber, doch finden praktisch keine Anlässe statt. Er hofft darauf, dass sich die Lage nach Ostern normalisiert. Um dort anzuknüpfen, wo das Familienunternehmen vor einem Jahr stand, «brauchen wir wohl zwei bis drei Jahre», mutmasst Alois Gmür. 

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Patrizia Baumgartner, Redaktion March24 & Höfe 24
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