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12.11.2020

«Bis sich die Branche erholt, wird es noch lange dauern»

Bild: zvg
Zum zweiten Mal innert eines Jahres liegt die Eventbranche auf Eis. Betroffene Ausserschwyzer erzählen.

Auf ungewisse Zeit sind Veranstaltungen ab 50 Personen verboten, im Kanton Schwyz liegt die Obergrenze gar bei 30 Personen. Für die Eventbranche kommt dies faktisch einem Berufsverbot gleich. 

Zwar konnten die von uns befragten Ausserschwyzer Musiker seit der ersten Lockerung im Juni wieder einige Auftritte absolvieren. «Im Sommer und Frühherbst fanden einige Auftritte statt», sagt Schwyzerörgeler Marcel Zumbrunn aus Siebnen. Aber: «Seit März gingen praktisch keine neuen Anfragen ein.»

Auch Philipp Mettler konnte alleine und zusammen mit Carlo Brunner einige Auftritte absolvieren. Der Reichenburger musste aber den gesamten Lachner Wiehnachtszauber aus der Agenda streichen. «Das war
für uns alle ganz schlimm. Das ist die erste Weihnachtszeit seit 13 Jahren, die ich wieder einmal ganz anders – mit meiner Frau und meinen Kindern – geniessen werde», so Mettler. 

«Ich habe in den letzten Monaten neue Kompositionen geschrieben,
eigene Musik produziert und viel Zeit in neue Wege und Projektideen investiert», sagt der Galgener Pirmin Huber, der als Bassist in verschiedenen Formationen unterwegs ist. 

Das Siebner Musiker-Ehepaar Edgar Schmid und Susanne Schmid-Rojan hatte ein paar wenige Auftritte. Der Posaunist konnte mit Pepe Lienhard auftreten, aber nicht vor Publikum, sondern im Studio und live im Radio. «Speziell war auch das Konzert am Drive-In Open Air beim Flughafen Kloten», blickt er zurück. Auch seine Ehefrau, Cellistin im 21st Century Orchestra, hatte nur zwei kleine Konzerte. «Es werden nach wie vor in regelmässigen Abständen Konzerte gecancelt, gerade Konzerte im KKL und im Hallenstadion sind nach wie vor unmöglich. Deshalb sehe ich auch für die nächsten Monate schwarz», resümiert sie. 

Während die Musiker immerhin noch Unterricht erteilen oder im Tonstudio arbeiten können, muss Eventtechniker Nico Ladde auf einen anderen Job zurückgreifen. «Ich kann bis Ende Jahr arbeiten, andere haben grössere Probleme», sagt er. Der Inhaber von LaddeSound in Siebnen befürchtet, dass sich die Situation bis im Frühling hinziehen wird. «Bis sich die Branche erholt hat, wird es wohl noch länger dauern.»

Irene Lustenberger, Redaktion March24 & Höfe 24
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