Viel Arbeit für wenig Ertrag. So könnte man dieses Jahr für mich beschreiben. Es hätte eine unglaubliche Zeit werden können. Die letzten acht Monate als Equipenchef der Schweizer Springreiter und das erste Mal als Präsident des CSI Basel – einer der drei grössten Reitsportevents in der Schweiz.
Es waren noch so viele sportliche Höhepunkte geplant. Etwa der Weltcupfinal in Las Vegas, wo vier Schweizer Reiter mit sehr guten Chancen auf den Sieg hätten starten können. Zum letzten Mal wäre ich mit dem Team am heimischen CSIO in St. Gallen angetreten, um nach drei zweiten Plätzen endlich wieder einmal den Sieg zu holen. Natürlich wären da auch noch die Olympischen Spiele in Tokyo gewesen…
Aber es ist – wie wir alle wissen – anders gekommen. Trotz allem gab es für mich einen schönen Abschluss meiner sieben Jahre als Equipenchef der Schweizer Springreiter. Ich wurde in diesem Jahr an den Schweizer Meisterschaften in Humlikon wunderbar verabschiedet. Die Ansprachen des aktuellen Europameisters Martin Fuchs und unseres Verbandspräsidenten Charles Trolliet haben mich sehr gefreut und berührt. In Anwesenheit des Grossteils der Equipe erhielt ich ein bronzenes Pferd als Erinnerung für meine Tätigkeit im Verband. Dieses wird in unserem Garten einen Ehrenplatz bekommen.
Für mich ist es eine fast unglaubliche Tatsache, dass ich Equipenchef eines Teams mit dem aktuell Weltranglisten-Ersten Steve Guerdat und dem zweitplatzierten Martin Fuchs im Springreiten sein durfte. Fünf Championats-Medaillen hat das Schweizer Team während meiner Amtszeit holen dürfen. Ganz speziell freut mich auch, dass ich in Michel Sorg, einem jungen Genfer, einen tollen Nachfolger gefunden habe. Ihn darf ich auch in Zukunft das eine oder andere Mal an wichtigen Reitsport-Anlässen vertreten. So zurücktreten zu dürfen, ist ein grosses Geschenk.
CSI Basel als grosser Event
Meine neue Herausforderung ist der CSI Basel. Ein Weltklasseturnier, das jeweils im Januar in der St. Jakobshalle ausgetragen wird. Über 20 000 Zuschauer, über 400 Offizielle und Helfer, über 100 Reiter, etwa 300 Pferde und ein beträchtliches Millionenbudget machen den CSI Basel aus. Das sind eindrückliche Zahlen. Schon seit Februar habe ich viel für das Turnier gearbeitet und war wöchentlich ein- bis zweimal in Basel. Da wir nie wussten, ob wir den Event wirklich durchführen können, haben wir alle Entscheide immer weiter nach hinten schieben müssen, das war nicht einfach. Der Vorverkauf beginnt normalerweise schon im August, diesmal planten wir, erst Ende November oder Anfang Dezember damit zu beginnen.