Vor zehn Jahren gleiste der Kanton Schwyz eine Strategie für den Landwirtschaftssektor auf, damit dieser für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet ist. Nach dem fortschreitenden Preiszerfall der landwirtschaftlichen Produkte verlangte Kantonsrat Bruno Beeler (CVP, Goldau) deshalb mittels Interpellation eine Statusaufnahme vom Regierungsrat – und diese fällt nicht sehr positiv aus.
Um die damals formulierten Ziele wie eine Verbesserung der Produktivität, Kostenstruktur, Ausbildung oder eine Steigerung der Wertschöpfung zu erreichen, seien zahlreiche Anstrengungen unternommen worden, schreibt die Regierung. So habe man beispielsweise das Projekt für die Errichtung der Milchmanufaktur in Einsiedeln als «Leuchtturmprojekt» in Sachen Wertschöpfung vorangetrieben und unter anderem branchenübergreifende Kontaktplattformen etabliert, überregionale Organisationen unterstützt sowie in die Aus- und Weiterbildung investiert. Trotzdem ergibt die Analyse des Regierungsrats: «Das mit der Strategie 2011 angestrebte Wachstum der Schwyzer Betriebe – weg von Nebenerwerbsbetrieben hin zu professionell geführten Haupterwerbsbetrieben – fand im Kanton Schwyz noch nicht im gleichen Masse statt wie in anderen vergleichbaren Kantonen.»
Weniger Einkommen
Bei vielen wichtigen Messwerten schneidet die Schwyzer Landwirtschaft gegenüber dem Rest der Schweiz unterdurchschnittlich ab. Mit einer Durchschnittsgrösse von 15,2 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche liegt sie im hinteren Bereich der Statistik.
Das Nettounternehmenseinkommen pro ha landwirtschaftlicher Nutzfläche schwankt im Kanton Schwyz auf tiefem Niveau und ging seit 2008 um 21,2 Prozent zurück. Der Schweizer Durchschnittsbetrieb hat teilweise ein mehr als doppelt so grosses Nettoeinkommen. «Die meisten Schwyzer Betriebe sind Nebenerwerbsbetriebe und überleben nur dank des zusätzlichen, ausserhalb der Landwirtschaft nachgegangenen Erwerbs eines Familienmitglieds», heisst es in der Antwort der Regierung.
Der Wille zur Steigerung der Wertschöpfung lässt sich unter anderem an der Anzahl Biobetriebe ablesen. «Hier fand im Kanton Schwyz eine zögerliche Entwicklung statt», schreibt die Regierung. Sie nahm im Kanton Schwyz seit 2010 um 11,8 Prozent zu, im Schweizer Durchschnitt um 24,3 Prozent.