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Kanton
13.12.2019

"Wir wollen euch nicht"

SVP-Kantonalpräsident Roland Lutz sprach an der ausserordentlichen Generalversammlung vom Mittwochabend in Pfäffikon zu den Wirren des letzten Wochenendes Klartext und erntete tosenden Applaus.

Kantonalpräsident Roland Lutz kam nicht umhin, zu den am letzten Wochenende bekanntgewordenen Nazi-Sympathie-Bekundungen des Vizepräsidenten der SVP Vorderthal, Manuel Züger, Stellung zu beziehen. Er tat dies überaus deutlich und souverän. «Es handelt sich um Verfehlungen Einzelner aus unserer Partei. Wir haben nichts zu tun mit dem braunen Gedankengut, aber diese Einzelnen nehmen uns in Sippenhaft.»

Der SVP-Kantonalpräsident schüttelte verständnislos den Kopf. «Ich fordere jeden, der das braune Gedankengut teilt, auf, unsere Partei zu verlassen. Wir wollen euch nicht.» Für diese klaren Worte erhielt Roland Lutz, der übrigens im nächsten Frühling als Kantonalpräsident zurücktritt, tosenden Applaus der rund 200 Teilnehmenden an der Generalversammlung.

 

Steigen für die SVP in den Regierungsratswahlkampf: (v. l.) Andreas Barraud (bisher), Herbert Huwiler (neu) und André Rüegsegger (bisher).

Die kantonale SVP hat die Weichen für die Wahlen im Frühjahr gestellt. Die stärkste Partei im Kanton strebt weiterhin drei Sitze an.  

Volkswirtschaftsdirektor Andreas Barraud (Bennau) und Sicherheitsdirektor André Rüegsegger (Brunnen) waren an der Nominationsversammlung der Schwyzer SVP vom Mittwochabend unbestritten. Der 62-jährige Barraud gehört seit 2008 der Schwyzer Regierung an. Er sei «bereit und weiterhin motiviert, Verantwortung für Land und Leute des Kantons Schwyz mitzutragen und das SVP-Gedankengut in die Regierungstätigkeit einzubringen», so Barraud im prallvollen «Sternen»-Saal in Pfäffikon. Der 43-jährige Rüegsegger, seit 2012 Schwyzer Regierungsrat,
bezeichnete die Regierungstätigkeit im Kanton Schwyz – «einer der sichersten Kantone der Schweiz» – als «Privileg». Auch er wolle als SVPler die «Leute mit Anstand und Respekt abholen», so der Sicherheitsdirektor mit Seitenblick auf die aktuellen Wirren. Die beiden amtierenden Regierungsräte wurden denn auch ohne Wenn und Aber von den rund 200 Anwesenden einstimmig als Regierungsratskandidaten für die Wahl vom 22. März nominiert.

Diethelm zog zurück

Die «Qual der Wahl» – wie es Kantonalpräsident Roland Lutz nannte – hatte die ausserordentliche Generalversammlung dann bezüglich des dritten Kandidaten. Nachdem Umweltdirektor René Bünter (Lachen) seine Demission auf Ende der Legislatur bekanntgegeben hatte, musste die Partei einen «Neuen» nominieren. Bis zur Nominationsversammlung wurden Herbert Huwiler (Freienbach), Thomas Hänggi (Schindellegi), Thomas Haas (Lachen) und Bernhard Diethelm (Vorderthal) sowie Max Helbling (Steinerberg) gemeldet. Zu Beginn des Nominationsverfahrens jedoch meldete sich Bernhard Diethelm in einer persönlichen Stellungnahme zu Wort und zog seine Kandidatur zurück. 

So standen der 48-jährige Bankangestellte Herbert Huwiler, der 50-jährige Geschäftsführer Thomas Hänggi, der 46-jährige Bankangestellte Thomas Haas und der 51-jährige Landmaschinen-Mechanikermeister und Wirtschaftsingenieur Max Helbling zur Auswahl. Bereits im zweiten Wahlgang schwang Herbert Huwiler obenaus, so dass der derzeitige Chef der SVP-Kantonsratsfraktion zusammen mit Andreas Barraud und André Rüegsegger das SVP-Trio für die kommende Regierungsratswahl bildet.

fan