Als "denkwürdigen Tag" lobte Res Marty, Präsident der Joachim-Raff-Gesellschaft Lachen die Aufschaltung des seit längerer Zeit geplanten digitalen Raff-Archivs. Damit wurde erstmals in der Schweiz das Werk eines hier geborenen und aufgewachsenen Komponisten (Joachim Raff, 1822 bis 1882) datenmässig vollständig erfasst und mehrheitlich öffentlich gemacht.
Aktuell sind 314 musikalische Werke, 2299 Briefe, 1368 Personen und 146 Institutionen systematisch erfasst und vernetzt. Die Integration von etablierten Normdaten ermöglicht die Eingliederung in nationale und internationale Verbundkataloge.
Dass das längst nicht alles ist, zeigte Severin Kolb auf. Man habe Kenntniss von weiteren Briefen, die derzeit aufgearbeitet werden. Darunter vor allem Raffs ausführlichen Briefwechsel mit seiner späteren Frau Doris Genast. Stefan König erklärte: "Wir zeigen, was wir wissen und haben. Wer mehr weiss, darf sich gerne melden". Dennis Ried erklärte bei der Vorstellung des Portals, dass die systematisch erfassten Daten "maschinenlesbar" sind und sich bei Neuerfassungen selber fortlaufend anpassen und vernetzen. "Das Portal wird in den nächsten Monaten noch stark wachsen", versprach er. Damit haben Musiker, Wissenschaftler und weitere Interessierte Zugriff auf detaillierte Informationen und umfangreiches Wissen. Aber auch Einblicke in eine Epoche mit vielfältigem musikalischem Schaffen und interessanten gesellschaftlichen Konstellationen.