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11.12.2025

Falsche Polizei erbeutet 30'000 Franken – drei Festnahmen

Bild: Kapo SG
Die Kantonspolizei St.Gallen hat drei Personen während einer Geldübergabe in einem Betrugsfall festgenommen. Eine ältere Frau war zuvor um rund 30'000 Franken betrogen worden.

Am Mittwoch in der Nacht meldete sich eine 87-jährige Frau bei der Notruf- und Einsatzleitzentrale St.Gallen. Sie gab an, dass sie vermutlich auf einen Betrug hereingefallen sei. Am Vortag sei sie telefonisch von einer hochdeutsch sprechenden Frau kontaktiert worden. Diese habe sich als Polizistin ausgegeben.

Angeblich stehe ein Einbruch bevor

Angeblich habe die Polizei Hinweise, dass bei der Geschädigten ein Einbruch bevorstehe. Deshalb müsse sie ihre Vermögenswerte schützen. Die Geschädigte wurde von der falschen Polizistin angewiesen, Bargeld in einem Couvert an einer Örtlichkeit in der Nähe zu deponieren und sich für eine zweite Deponierung am Folgetag bereit zu halten. Die Geschädigte deponierte in der Folge am Dienstagnachmittag rund 30'000 Franken Bargeld in einem Couvert bei einer nahegelegenen Örtlichkeit.

Richtige Polizei schaltet sich ein

Nach dem Meldungseingang um Mitternacht bei der richtigen Polizei wurden umgehend die Ermittlungen aufgenommen. Das deponierte Couvert konnte bereits nicht mehr aufgefunden werden. Nachdem die Täterschaft die Geschädigte am Mittwochmorgen erneut kontaktierte und eine zweite Geldübergabe forderte, wurde ein fingiertes Couvert deponiert und die Örtlichkeit mit mehreren Patrouillen und mit Hilfe einer Drohne überwacht.

Die Handschellen klicken

Kurz vor 10.30 Uhr konnten drei Männer festgenommen werden, die mutmasslich im Zusammenhang mit dem Betrug stehen. Zwei der Männer wurden in einem Personenwagen in der Nähe des Abholorts angehalten. Der dritte Mann wurde dabei beobachtet, wie er das zuvor deponierte Couvert abholte. Bei der anschliessenden Personenkontrolle flüchtete er zu Fuss. Dank des beherzten Eingreifens einer zufällig anwesenden Drittperson konnte er ebenfalls festgenommen werden.

Bei den Festgenommenen handelt es sich um einen Türken im Alter von 30 Jahren und zwei Schweizer im Alter von 19 und 20 Jahren. Alle haben einen Wohnsitz in der Schweiz.

Achtung Betrug

Betrüger und Betrügerinnen wählen mit Vorliebe potenzielle Opfer aus, die 60 Jahre alt oder älter sind. Diese versuchen sie telefonisch um ihr Vermögen zu betrügen. Die Betrüger geben sich oft als vermeintliche Polizisten, Mitarbeitende von Staatsanwaltschaft und Strafverfolgungsbehörden oder der Kriminalpolizei aus. 

Wichtig zu wissen

  • Die Polizei oder andere offizielle Behörden werden niemals Geld oder Wertgegenstände von Ihnen verlangen.
  • Übergeben Sie Ihre Wertsachen unter keinen Umständen an Personen, die Sie nicht kennen.
  • Deponieren Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an vorgängig vereinbarten Orten.
  • Beenden Sie ein Telefonat sofort, wenn Ihnen etwas komisch vorkommt.
  • Sichern Sie sich bei Unsicherheit jederzeit via Notrufnummer 117 bei der Polizei ab. Lassen Sie sich dabei niemals weiterverbinden, sondern stellen Sie selbst eine neue Telefonverbindung zur Polizei her.
  • Informieren Sie Ihre Verwandten und Bekannten bezüglich solcher Betrugsmaschen.

So schützen Sie sich

  • Bleiben Sie wachsam
    Seien Sie stets misstrauisch gegenüber fremden Personen am Telefon, selbst wenn sie vertrauenswürdig wirken. Betrüger nutzen geschickt Vertrauen und Täuschung, um Sie zu manipulieren.
  • Handeln Sie bewusst
    Übergeben Sie niemals Geld, Edelmetalle, Schmuck oder andere Wertgegenstände an unbekannte Personen, egal wie vertrauenswürdig sie erscheinen mögen. Schützen Sie sich und Ihre Vermögenswerte, indem Sie immer kritisch hinterfragen und niemals übereilte Entscheidungen treffen.
  • Melden Sie den Vorfall
    Informieren Sie die Polizei unter der Notrufnummer 117, wenn Sie einen solchen Anruf erhalten haben – auch bei Verdachtsfällen. Jede Meldung hilft, weitere Opfer zu schützen!
Kapo SG / Redaktion March24 & Höfe24
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