Ein faszinierendes Himmelsphänomen hat am sehr frühen Mittwochmorgen das Zürcher Unterland in Staunen versetzt: Am Himmel leuchteten deutlich sichtbare Polarlichter – ein Anblick, der in der Schweiz nur selten vorkommt.
Grund für das farbenprächtige Schauspiel war ein ungewöhnlich starker Sonnensturm, der energiereiche Teilchen in Richtung Erde schleuderte. Diese sogenannten koronalen Massenauswürfe treffen auf das Magnetfeld unseres Planeten und werden in Richtung der Pole abgelenkt. Beim Eindringen in die obere Atmosphäre reagieren die geladenen Teilchen mit Sauerstoff- und Stickstoffatomen – es entsteht das charakteristische grünlich-rote Leuchten, das normalerweise nur in Skandinavien oder Kanada zu sehen ist.
Da der Sonnensturm in der Nacht besonders intensiv war, verschob sich die Polarlichtzone weit nach Süden – bis über Mitteleuropa. Auch in der Schweiz war das Leuchten vielerorts zu sehen, unter anderem im Zürcher Unterland, wenn dann nicht der Nebel gestört hat, im Mittelland und in Teilen der Ostschweiz.
Meteorologe Peter Wick erklärt: «Wir befinden uns derzeit in einer Phase erhöhter Sonnenaktivität. In solchen Jahren können Polarlichter auch bei uns auftreten – allerdings nur, wenn der Sonnenwind stark genug ist und das Magnetfeld der Erde günstig steht.»