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Schweizer Premiere von «Stiller»

Das Team von Stiller mit Festivaldirektor Christian Jungen, ganz rechts.
Das Team von Stiller mit Festivaldirektor Christian Jungen, ganz rechts. Bild: Ursula Litmanowitsch
Grüner Teppich und Blitzlichtgewitter. Mit «Stiller» flimmerte am Zurich Film Festival die Verfilmung von Max Frischs Jahrhundertroman über die Leinwand – und Zürich feierte mit.

Nicht nur Hollywoodstreifen sondern auch die Schweizer Premiere von «Stiller» am Zürich Film Festival ZFF verwandelte die Limmatstadt in ein Schaulaufen der Stars. Schon lange vor Filmbeginn drängten sich Schaulustige am Eingang des Corso-Kinos, um einen Blick auf die prominenten Gäste zu erhaschen.

Volksnahe Stars

Und sie wurden nicht enttäuscht: Hauptdarsteller Albrecht Schuch machte jedes Selfie mit. Max Simonischek gab den charmanten Gentleman im dunklen Anzug, während Sven Schelker, erkorener Liebling der Schweizer Szene («Der Kreis», «Bruno Manser») ganz lässig im Designer-Look über den Teppich flanierte und ebenfalls für Selfies posierte.

Modischer Hingucker

Für den modischen Hingucker des Abends sorgte die Zürcher Produzentin Anne Walser in einem rosafarbenen Minikleid. Gut gelaunt posierte sie an der Seite von Regisseur Stefan Haupt, selbst ein Zürcher, der an diesem Abend ein Heimspiel feierte. Walser, deren Produktionsfirma C-Films den Film realisierte, genoss den Auftritt in vollen Zügen und zeigte einmal mehr, dass man auch hinter den Kulissen die Blicke auf sich ziehen kann.

  • Produzentin C–Films Anne Walser. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Schweizer Kinoliebling Sven Schelker. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Max Simonischek spielt in Stiller den Staatsanwalt. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Hauptdarsteller Albrecht Schuch, auch privat sehr ernst. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Regisseur Stefan Haupt bezeichnet sich als Ur–Zürcher. Bild: Ursula Litmanowitsch
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Kritischer Unterton

Doch wie so oft in Zürich blieb bei den Gästen auch der kritische Unterton nicht aus: Im Anschluss an die Schweizer Premiere diskutierten Literaturliebhaber hitzig darüber, ob die Tiefe von Frischs Roman auf der Leinwand nicht etwas glattgebügelt wirke. «Frischs literarische Abgründe kann man eben nicht in 99 Minuten pressen», meinte ein Besucher mit hochgezogener Augenbraue. Zürich wäre nicht Zürich, wenn es nicht gleichzeitig feiern und nörgeln könnte.

Emotional gepackt

Schnell war indes klar, die Hauptdarsteller hatten das Publikum emotional gepackt, auch wenn einige Besucher mehr über Frisch philosophierten und die anderen lieber über die schönsten Outfits des Abends plauderten. Diese Schweizer Premiere im «Corso» zeigte sehr schön, dass Literaturverfilmungen im Kino anscheinend noch immer polarisieren können. Zürich feierte insgesamt einen grossen Moment, und der Name Stiller war an diesem Abend alles andere als leise.

«Stiller»: Ab 18. Oktober im Kino.

Ursula Litmanowitsch