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Kanton
18.11.2019
19.11.2019 11:44 Uhr

Schwyz ist jetzt Vorbild in Sachen Tierschutz

Nirgends wurden 2018 im Durchschnitt höhere Bussen bei Tierschutzdelikten ausgesprochen als im Kanton Schwyz. An ihrer Pressekonferenz lobte die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) Schwyz und die Urkantone auch für ihre Bestrebungen, eine möglichst rechtsgleiche Handhabung zu erreichen.

Seit die Fachstelle Tierschutz des Laboratoriums der Urkantone (LdU) und die Staatsanwaltschaften von Schwyz, Uri, Nid- und Obwalden näher zusammenarbeiten, sind die Strafverfolgungsbehörden stärker auf den Tierschutz sensibilisiert und haben sich auch rechtlich bei der Handhabung von Tierschutzdelikten angenähert. So wurde gemeinsam eine Empfehlung für das Strafmass bei Tierschutzdelikten erarbeitet. An seiner Pressekonferenz lobte die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) die Urkantone dafür und empfahl diese Praxis auch den anderen Kantonen, da es zu einem konsequenteren Tierschutzstrafvollzug beitrage.

Dass in Bezug auf den Tierschutz die Unterschiede zwischen den Kantonen so gross sind, war denn auch ein grosser Kritikpunkt der Stiftung TIR. Insgesamt habe sich der schweizerische Vollzug im Tierschutzstrafrecht in den letzten 15 Jahren aber deutlich verbessert. Das zeige nicht zuletzt die Zunahme der Zahl der geführten Tierschutzstrafverfahren. Gemessen an
der Bevölkerungszahl wurden in der Schweiz im letzten Jahr durchschnittlich 2,02 Verfahren pro 10  000 Einwohner geführt. Im Kanton Schwyz waren es etwas mehr, nämlich 2,07 Verfahren. 

Im Schnitt 900 Franken Busse

Aus Sicht des Tierschutzes ebenfalls positiv im Kanton Schwyz ist die Höhe der Bussen. Diese sind mit durchschnittlich 900 Franken und einem Mittelwert von 500 Franken höher als im Schweizer Durchschnitt von 492 Franken respektive 400 Franken. In keinem anderen Kanton wurden im letzten Jahr höhere Bussen ausgesprochen.

Weniger Bussen erhielten vor allem Landwirte. Dies ist Marco Gut, Stellvertretender Kantonstierarzt beim Veterinärdienst der Urkantone, aufgefallen, der die Landwirte lobt: «Bei den Nutztieren gab es einen deutlichen Rückgang. Einerseits wurden weniger gravierende Mängel festgestellt, andererseits wurden diese im letzten Jahr behoben, was erfreulich ist.»

Anouk Arbenz
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