«Dass ich das noch erleben darf», sagt Ursula Dick aus Schindellegi gerührt. Ihre rund 80-jährige Agave blüht – ein seltenes Ereignis. Dick ist selbst 80 und hatte kaum noch daran geglaubt. Anfang Juni entdeckte sie den Blütenstiel, am 25. August öffnete sich die erste Blüte. Heute sind rund 20 Blütenstände aufgegangen und locken Bienen, Wespen und Rosenkäfer an.
Wie ein Erbstück gehegt
Die Pflanze stammt vom Schwiegervater, der sie 1968 nach Schindellegi brachte, nachdem er sie bereits 15 Jahre gepflegt hatte. Seither wurde die Agave wie ein Erbstück gehegt. Da sie nicht unter 10 Grad draussen stehen darf, wurde im Herbst jahrelang ein Holzhaus aufgebaut und mit Naturkellerluft belüftet – eine aufwendige Arbeit für die Familie. Denn es muste im Frühling wieder abgebaut werden.
Nach der Blüte wird die Agave absterben, ihre ganze Kraft steckt nun in den Blüten. «So lange sie steht, bleibt sie», sagt Dick.