Ausgangspunkt ist ein Bericht der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), den die Städte Zürich und St. Gallen 2022 in Auftrag gegeben hatten. Anlass dafür waren politische Vorstösse im Zürcher Gemeinderat und mehrere Vorfälle, bei denen extremistische Gruppierungen öffentlich auftraten.
Prävention und Vernetzung
Der Bericht kommt zum Schluss, dass die Massnahmen zur Erkennung und Bekämpfung von Radikalisierung in Zürich bereits gut ausgebaut sind. Dennoch bestehe Handlungsbedarf bei der Koordination und der Prävention. Konkret empfiehlt die ZHAW, eine Fachstelle einzurichten, die Schulen, Jugendarbeit und Vereine einbindet und Fachpersonen im Bildungs- und Freizeitbereich schult. Ziel sei es, Jugendliche stärker für extremistische Inhalte, Codes und Narrative zu sensibilisieren.
Die Forscher untersuchten für den Bericht extremistische Vorfälle im physischen und digitalen Raum zwischen 2019 und 2024. Neben rechten Gruppierungen wurden auch linksextreme Aktionen wie die Ausschreitungen im Zusammenhang mit der unbewilligten Demonstration «Shine bright like a diamond» im April 2023 berücksichtigt.
Nationales Observatorium
Als weitere Empfehlung schlagen die Wissenschaftler die Schaffung eines schweizweiten Extremismus-Observatoriums vor, das insbesondere Radikalisierungstendenzen in den sozialen Medien im Blick behalten soll.